Es waren 208 Delegierte bei der fünften Synodalversammlung in Frankfurt anwesend. Insgesamt zehn Papiere sollten beraten werden. Für die Verabschiedung in zweiter Lesung war jeweils eine Zweidrittelmehrheit der anwesenden Delegierten und eine Zweidrittelmehrheit der anwesenden Bischöfe erforderlich. Erneut wurde eine rechtlich umstrittene Regelung angewandt, auf Grund derer namentlich abgestimmt wurde. Der Text zur Einführung der Synodalen Räte auf diözesaner und Pfarrlicehr Ebene wurde an den Synodalen Ausschuss vertagt und für den TOP 4.3 - Handlungstext „Prävention sexualisierter Gewalt, Intervention und Umgang mit Tätern in der katholischen Kirche“ , zweite Lesung, liegt keine Dokumentation vor.
Die „Tagespost“ veröffentlicht hier die Listen zum Abstimmungsverhalten der einzelnen Mitglieder der Synodalversammlung, wie sie vom Synodalen Weg veröffentlicht wurden. Zu den Abstimmungsprotokollen ist zur weiteren Information unser Artikel zum jeweils abgestimmten Text hinzugefügt.
Präambeltext (TOP 2.1), zweite Lesung
Der Präambeltext, der keine Voten enthält, formuliert eine Art Leitbild mit Begründung und Aufgabenstellung des Synodalen Weges. So heißt es: „Wir suchen nach einem weg für die Kirche in diesem Land und in dieser Zeit“. Aufgerüttelt durch „den Aufschrei und die Klage (Exodus 3,7) der Betroffenen sexueller Gewalt“ wolle man Schuld bekennen und deren strukturellen Ursachen aufarbeiten, das Evangelium „neu hören und verkünden“, und einen „Weg der Umkehr und Erneuerung“ gehen.
Grundtext „Priesterliche Existenz heute“ (TOP 4.1), zweite Lesung
In dem Beschlusstext heißt es wörtlich: „Die verschiedenen Anfragen an die Kirche und die anstehenden aktiven und passiven Veränderungsprozesse stellen auch die Synodalversammlung vor die fundamentale Frage, ob und wozu das priesterliche Amt in der Kirche gebraucht wird.“
Handlungstext „Der Zölibat der Priester – Bestärkung und Öffnung“ (TOP 4.2), zweite Lesung
Gefordert wird zunächst, den verpflichtenden Zölibat „neu zu prüfen“ – die Synodalen wollen erreichen, dass die Ehelosigkeit Priestern in Zukunft zur freien Entscheidung überlassen wird, und auch bereits geweihten Priestern eine Ehe zugestattet wird.
Handlungstext „Frauen in sakramentalen Ämtern – Perspektiven für das weltkirchliche Gespräch“ (TOP 5.1), zweite Lesung
Laut Beschluss soll für Deutschland eine Kommission eingerichtet werden, die sich „mit der Thematik des sakramentalen Amtes von Menschen jeden Geschlechts“ befasst. Mit der Einrichtung eines Amtes der Diakonin könne der caritative Grundvollzug einer geschlechtergerechten Kirche gestärkt werden.
Handlungstext „Verkündigung des Evangeliums durch Lai*innen in Wort und Sakrament“ (TOP 5.2), zweite Lesung
Der Text fordert die deutschen Bischöfe auf, zur Laienpredigt eine Partikularnorm für Deutschland zu erarbeiten und hierfür die Erlaubnis beim Heiligen Stuhl zu erwirken. Die Synodalen berufen sich auf das Zweite Vatikanische Konzil, dass Offenheit signalisiere, indem es diese nicht verbiete.
Handlungstext „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“ (TOP 5.3), erste Lesung
Begründet werden die Forderungen mit dem als bisher unzureichend wahrgenommenen Schutz Erwachsener vor sexuellem und geistlichem Missbrauch, der im kirchlichen Kontext, insbesondere in der Seelsorge, häufig „Hand in Hand“ gehe.
Handlungstext „Segensfeiern für Paare, die sich lieben“ (TOP 6.1), zweite Lesung
„Die Entscheidung, diesen Segen zu schenken, treffen die Seelsorgenden daher nach ihrem Gewissen und in vielen Fällen im Konflikt zu lehramtlichen Vorgaben. Diese Situation der Unklarheit und Uneinheitlichkeit wird mit dem vorliegenden Beschluss geklärt, gesichert und liturgisch geordnet“, so der Beschlusstext.
Handlungstext „Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt“ (TOP 6.2), zweite Lesung
Außerdem empfiehlt die Synodalversammlung dem Heiligen Vater, die „normativ naturrechtspositivistische Geschlechteranthropologie und ihre Legitimation durch Rekurs auf biblische Schöpfungstexte“ mit den Erkenntnissen moderner Bibelwissenschaft und Theologie zu überprüfen.
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