Krieg in der Ukraine

Polnischer Philosoph Stawrowski: „Deutschland hat sich moralisch blamiert“

Der polnische Philosoph Zbigniew Stawrowski zeigt Verständnis dafür, dass die Ukraine einen Besuch des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier abgelehnt hat.
Zbigniew Stawrowski, polnische Philosoph
Foto: Jakub Szymczuk/ | Der polnische Philosoph Zbigniew Stawrowski ist überzeugt, dass Friede nur durch einen Sieg der Ukraine einkehren wird.

Der polnische Philosoph Zbigniew Stawrowski übt im Gespräch mit der „Tagespost“ scharfe Kritik an der politischen Elite der Bundesrepublik: „Deutschland hat sich über einen langen Zeitraum moralisch blamiert. Von Gerhard Schröder, der als Vorbild für politische Prostitution dienen kann, über Angela Merkel bis hin zu Olaf Scholz und Frank-Walter Steinmeier.“

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Friede nur durch Sieg der Ukraine

Dass die Ukraine einen Besuch des deutschen Bundespräsidenten Steinmeier abgelehnt hat, überrascht Stawrowski nicht: „Steinmeier gehörte wie Scholz zum innersten Kern des Systems Schröder. Solche internationalen Staatsmänner und Freunde braucht die Ukraine nicht. Aber ich kann verstehen, dass dies alles für Deutsche keine einfache Erkenntnis ist.&ldquo Der 64-Jährige ist davon überzeugt, dass sich Russland nur befrieden lässt, indem es den Krieg gegen die Ukraine verliert. „Dieser ganze Mischmasch aus Kommunismus, Nationalismus, Dugin-Denken, Pseudo-Orthodoxie, Oligarchie und Terror muss einstürzen. Untergehen. Die Ukraine muss siegen.“

"Europa braucht innere Werte"

Was der Westen nun machen kann, steht für Professor Stawrowski, der an der Kardinal-Stefan- Wyszynski-Universität in Warschau am Institut für Politikwissenschaften lehrt, fest: „Es geht für Europa wirklich nur über Stärke nach außen, Werte und den Geist der Solidarität nach innen. Nur mit Mut und Kraft gewinnt man, nicht mit Lüge, Feigheit und Heuchelei.“  DT/mee

Der polnische Philosoph Zbigniew Stawrowski über die Rolle Russlands und Deutschlands im Ukraine-Krieg. Lesen Sie das ganze Interview in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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