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Woelki lobt Instruktion zu Pfarrgemeindereformen

Die Handreichung der Kleruskongregation rufe Grundwahrheiten des Glaubens in Erinnerung, so der Kölner Kardinal. Unter den deutschen Bischöfen überwiegen aber die kritischen Stimmen.
Kardinal Woelki zum Papier zu Pfarrgemeindereformen
Foto: Arne Dedert (dpa) | Er sei dankbar, „dass uns Papst Franziskus mit dieser Handreichung den Weg weist", so Woelki zur vatikanischen Instruktion zu Pfarrgemeindereformen.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat die jüngst veröffentlichte Instruktion des Vatikans zu Pfarrgemeindereformen gelobt. Er sei dankbar, „dass uns Papst Franziskus mit dieser Handreichung den Weg weist", erklärte Woelki am Mittwoch Berichten der „Katholischen Nachrichten-Agentur“ (KNA) zufolge in Köln. Das Dokument enthalte viele Anregungen für einen missionarischen Aufbruch der Kirche. 

„Nicht wir machen Kirche,
und es ist auch nicht unsere Kirche,
sondern die Kirche Jesu Christi"
Kardinal Rainer Maria Woelki

Die Instruktion mit dem Titel „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“ war am Montag überraschend von der vatikanischen Kleruskongregation veröffentlicht worden. Das von Papst Franziskus gebilligte Dokument klärt als eine Art Verwaltungsanweisung die Anwendung kirchenrechtlicher Normen.

Der Kölner Erzbischof Woelki erklärte weiter, dass die Instruktion Grundwahrheiten des katholischen Glaubens in Erinnerung rufe, „die wir in Deutschland vielleicht manchmal aus dem Blick verlieren, wenn wir zu sehr mit uns selbst beschäftigt sind“. Der Herr selbst habe die Kirche gestiftet und mit ihr die Sakramente und das besondere Priestertum. „Nicht wir machen Kirche, und es ist auch nicht unsere Kirche, sondern die Kirche Jesu Christi“, so Woelki.
 
Papst Franziskus rücke in dem Dokument einiges zurecht, tue dies jedoch nicht in Form einer Maßregelung oder Disziplinierung, „sondern als Ermutigung, ganz auf Christus zu setzen, um wieder eine missionarische Kirche zu werden“.

Bode und Kohlgraf üben Kritik

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In Deutschland hatte es auch mehrere kritische Stimmen zu der Instruktion gegeben, unter anderem da sie Bestrebungen, das Amt des Pfarrers einem Team aus Priestern und Laien anzuvertrauen deutlich widerspricht. Dagegen stärkt der Text Pfarrer, wenn es um die Frage von Herabstufungen oder Entpflichtungen im Zusammenhang mit Pfarreizusammenschlüssen geht.

Zu den Kritikern unter den deutschen Bischöfen zählen beispielsweise der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode und der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Bode nannte die Instruktion eine „starke Bremse der Motivation und Wertschätzung der Dienste von Laien“. Kohlgraf ging sogar so weit, das Dokument als „Eingriff“ in sein bischöfliches Amt zu bezeichnen, den er „nicht so einfach hinnehmen“ könne.

DT/mlu

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