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Limburgs Bischof Bätzing neuer DBK-Vorsitzender

Die deutschen Bischöfe wählen den 58-jährigen Limburger Bischof Bätzing im Rahmen ihrer Frühjahrsvollversammlung in Mainz zum Nachfolger von Kardinal Reinhard Marx.
Der Limburger Bischof Bätzing
Foto: Boris Roessler (dpa) | Der Limburger Bischof Georg Bätzing ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Der Limburger Bischof Georg Bätzing ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Die deutschen Bischöfe wählten den 58-Jährigen im Rahmen ihrer Frühjahrsvollversammlung in Mainz zum Nachfolger des Münchner Erzbischofs, Kardinal Reinhard Marx.

Bereits im ersten Wahlgang lag Bätzing vor dem Bamberger Oberhirten Ludwig Schick und dem Essener Franz-Josef Bischof Overbeck. Nach dem zweiten Wahlgang, in dem der Limburger Bischof weiterhin vor Schick führte, stiegen der Bamberger Erzbischof und auch der Trierer Bischof Stephan Ackermann aus. Im letzten Wahlgang lag Bätzing klar vor Overbeck.

Bätzing betont Gebet in Fastenhirtenwort

In seinem jüngst veröffentlichten Fastenhirtenwort rief Bätzing dazu auf, das persönliche und gemeinschaftliche Beten neu zu entdecken. "Christinnen und Christen beten – aber wir müssen es auch lernen, denn es fällt einem nicht einfach in den Schoß. Wie bei anderen wichtigen Dingen im Leben gilt auch hier: Übung macht den Meister“, so der Limburger Bischof. In sechs Impulsen machet er mit zentralen Aspekten des christlichen Betens vertraut. Das Beten dürfe dabei aber nicht als Technik, Methode oder Mittel verstanden werden, durch das man sich besser fühle, so Bätzing. Es sei vielmehr der Weg, um mit Gott in eine lebendige Beziehung zu treten und Antwort auf die vielfältigen Gotteserfahrungen im Leben zu finden.

Bätzing übernahm als Nachfolger von Karl Kardinal Lehmann den Vorsitz des ÖAK (Ökumenischer Arbeitskreis) und war an der Endredaktion der jüngst veröffentlichten Studie zum Abendmahl beteiligt. Er sehe darin einen wichtigen und gangbaren Schritt auf dem Weg hin zu einer sichtbaren Einheit unserer beiden Kirchen, betonte Bätzing bei Veröffentlichung des Dokumentes. Der Bischof gab ferner an, es gebe kein Hindernis für ein gemeinsames Abendmahl zwischen Protestanten und Katholiken mehr. Die Diskussion müsse nun ins Lehramt getragen werden.

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Schlagzeilen mit Prozess gegen Lebensrechtler

Schlagzeilen machte Bätzing jüngst mit einem Prozess gegen einen Lebensrechtler, der ihn auf Grund der Bestattungspraxis für abgetriebene Kinder in Verbindung mit der Abtreibungsindustrie brachte. Bätzing gewann den Prozess und betonte, auch abgetriebene Kinder hätten ein Recht auf eine würdige Bestattung.

Bätzing war im Juli 2016 zum Bischof von Limburg geweiht worden. Zuvor hatte er das Amt des Generalvikars im Bistum Trier inne. Der Westerwälder gilt als volksnah und umgänglich. Der Bischof ist ein entschiedener Verfechter des Synodalen Weges von DBK und ZdK. Er ist Vorsitzender des Forums „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“.

Der Limburger Bischof wurde am 13. April 1961 in Kirchen geboren und wuchs in Niederfischbach an der Sieg auf, unweit von der Limburger Bistumsgrenze. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Trier und Freiburg wurde er 1987 zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Klausen und Koblenz, ehe er 1990 die stellvertretende Leitung des Bischöflichen Priesterseminars in Trier übernahm. Von 1996 bis Januar 2010 war Bätzing dann als Regens für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich und leitete das Priesterseminar.

DT/reg/pwi/mlu

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