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„Grandios“: Ein Magazin, das Sinn stiftet

Tobias Liminski gibt jetzt das katholische Magazin „Grandios“ mit einer Stiftung heraus. Die neuste Ausgabe wird bundesweit erscheinen.
Innovative Glaubensmagazin „Grandios“ erscheint ab Mitte September erstmals auch außerhalb des Bistums Regensburg
Foto: GRANDIOS / B. Spoettel / T. Morawetz | Mitte September erscheint das innovative Glaubensmagazin „Grandios“ erstmals auch außerhalb des Bistums Regensburg.

Ja, ich habe meine Probleme gehabt“, bekannte der italienische Star-Tenor Andrea Bocelli („Time To Say Goodbye“) vor kurzem in einem Exklusiv-Interview. „Aber“, so fügt der mit zwölf Jahren komplett erblindete Musiker und bekennende Katholik, der im Laufe seiner Karriere über 85 Millionen Alben verkauft hat und schon sowohl vor gekrönten Häuptern als auch vor Päpsten aufgetreten ist, hinzu: „Ich habe noch nie jemanden getroffen, der keine Probleme hatte. Einige sind sichtbar, andere sind weniger sichtbar.“

Diese und noch weitere persönliche Aussagen tätigte der Erfolgsmusiker jedoch nicht für eine große internationale Tageszeitung oder bekannte People-Magazine wie „Gala“ oder „Bunte“, sondern für die neueste Ausgabe eines dezidiert katholischen Magazins, das Menschen, die keinen oder nur geringen Kontakt zur Kirche pflegen, Zugänge zum christlichen Glauben und zu einem sinnerfüllten Leben ermöglichen möchte. Die Rede ist von „Grandios“, einem Magazin, das bislang in Pfarreien, Verbänden und Einrichtungen des Bistums Regensburg verteilt worden ist und ab Mitte September erstmals deutschlandweit erscheint.

„Die Mitglieder des Stiftungsbeirats sind alle von der Idee des Magazins überzeugt
und wollen mit Hilfe von ,Grandios‘ christliche, katholische Werte,
die Botschaft Christi in der Gesellschaft verankern“

„,Grandios‘ ist ein multimediales Magazin für Menschen, die ihren Platz in der Gesellschaft suchen und nach dem Sinn im Leben fragen“, sagt Tobias Liminski. Der katholische Medienmacher und Publizist konzipierte das Magazin für das Bistum Regensburg und fungierte zudem von Anfang an als dessen Projekt- und Redaktionsleiter. 2017 erschien die erste Ausgabe, seitdem sind bis vergangenes Jahr sechs Ausgaben publiziert worden. „Die Menschen suchen Hoffnung, Spiritualität und den Sinn in ihrem Leben“, ist sich Liminski sicher. „,Grandios‘ will hier inspirieren und herausfordern, Denkanstöße liefern und Orientierung schaffen – und das auf andere, neue und vielleicht überraschende Art und Weise. Wir wollen die Menschen direkt ansprechen. Jeden Einzelnen. So wie die Botschaft Christi selbst. Die meint auch jeden Einzelnen.“

Dies geschieht neben Artikeln, Reportagen und einem bereits vielfach preisgekrönten Layout vor allem in Form spannender Lebenszeugnisse von berühmten und nicht ganz so berühmten Menschen: Von Ex-Schalke-Star Gerald Asamoah über Biathlonlegende Magdalena Neuner, MediaMarkt-Gründer Walter Gunz bis hin zu SPD-Urgestein Franz Müntefering gaben bereits eine ganze Reihe Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Unterhaltung und Sport dem Magazin ausführliche Interviews und lieferten dabei genau wie Andrea Bocelli in der aktuellen Ausgabe zum Teil tiefe Einblicke in ihr Seelenleben.

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Intensive und exklusive Interviews

„Mit Franz Müntefering habe ich beispielsweise sehr intensiv über das Thema ,Freundschaft‘ gesprochen“, erzählt Tobias Liminski. Im Interview habe der frühere Vizekanzler und Arbeitsminister dann von sich aus angefangen, über seinen bereits vor 50 Jahren verstorbenen besten Freund Berthold zu sprechen. „Das war unglaublich intensiv und auch exklusiv“, erinnert sich Liminski. „Das hat er vorher noch nie so offen getan. Man hat gemerkt, dass ihm der Tod seines besten Freundes auch 50 Jahre danach noch unglaublich nahe geht. Das hat mich sehr berührt.“

Magdalena Neuner wiederum vertraute Liminski an, dass sie eigentlich viel zu wenig mit den eigenen Kindern bete, obwohl ihr die Weitergabe des katholischen Glaubens und christlicher Werte eigentlich ein Herzensanliegen sei. Und mit dem wegen Untreue verurteilten früheren Bertelsmann- und Arcandor-Manager Thomas Middelhoff sprach er über das Sakrament der Beichte: „Ein Thema, was sicherlich nicht viele mit Freiheit verbinden. Ihn jedoch hat sie definitiv befreit“, sagt Liminski. „Er hat mit uns ganz offen und authentisch über seinen tiefen Fall und was das mit ihm gemacht hat, gesprochen. Und außerdem, wie der Glaube ihm geholfen hat, wieder aufzustehen.“

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Jede Ausgabe hat ein Schwerpunktthema

Jede „Grandios“-Ausgabe widmet sich einem bestimmten Leitthema, das viele Menschen in ihrem Lebensalltag berührt: So waren in der Vergangenheit bereits „Leistung“, „Hoffnung“, „Identität“ oder auch „Freiheit“ die thematischen Fixsterne, um die herum die von Tobias Liminski und sein Team erstellten Interviews, Artikel und Reportagen kreisten. In der neuesten Ausgabe steht das Thema „Talent“ im Vordergrund - und neben Andrea Bocelli äußern sich Menschen wie die Geschwister und Kinder von Trigema-Chef Wolfgang Grupp, Bonita und Wolfgang Jr., Fußball-Scout und Manuel-Neuer-Entdecker Norbert Elgert, der blinde Psychotherapeut Marco Blumenreich sowie Bernd Keller, der Gründer der nachhaltigen Modemarke „True Standard“ darüber, was wahres Talentiertsein ausmacht. Flankiert wird das Ganze durch exklusiv für „Grandios“ erstellte repräsentative Umfragen durch das Erfurter Meinungsforschungsinstitut Insa Consuliere.

Die aktuelle Ausgabe des Magazins bedeutet zudem eine Premiere: Denn anstelle des Bistums Regensburg, welches aufgrund von Einsparungsnotwendigkeiten die Herausgeberschaft von „Grandios“ einstellen muss, tritt nun die neugegründete Grandios Stiftung an dessen Stelle als Herausgeber. Die neue Stiftung ist eine gemeinnützige Treuhandstiftung mit Sitz in Bonn und Regensburg, die sich die Förderung von Bildungsinitiativen und Projekten für junge Menschen zur Aufgabe gemacht hat, denen das passende Budget für die angestrebte Ausbildung oder ein Studium fehlt.

Medienexperten sehen gute Chancen

Die dafür nötigen Mittel sollen aus Spenden und dem zukünftigen Vertrieb von „Grandios“ erwirtschaftet werden. „Die Mitglieder des Stiftungsbeirats sind alle von der Idee des Magazins überzeugt und wollen mit Hilfe von ,Grandios‘ christliche, katholische Werte, die Botschaft Christi in der Gesellschaft verankern“, sagt Tobias Liminski.

Auch externe Medienvertreter sehen gute Chancen, dass „Grandios“ auch über die Grenzen des Bistums Regensburg hinaus am Zeitschriftenmarkt reüssieren kann. Bereits jetzt gilt das Magazin vielen als Benchmark für die Produktion eines Magazins für junge Menschen in der Zielgruppe von 18 bis 45 Jahren – an der Akademie der bayerischen Presse wird es von Dozenten wie Fabrice Braun, dem Textchef für das Gesellschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, als Best Practise-Beispiel behandelt. An der Universität Tübingen wurde es bereits als Studien-Objekt genutzt und der bekannte Verleger und Publizist Wolfram Weimer schätzt das Potenzial auf bis zu 25 000 bis 30 000 Abonnenten ein. „Der Handel hat knapp 30 000 Exemplare bestellt“, sagt Tobias Liminski. „Die werden jetzt in ganz Deutschland an den Kiosken, Presseständen und Buchhandlungen, bei Rewe oder Edeka erhältlich sein.“

Weltweit erster himmlischer Herausgeber

Trotz aller guten Prognosen beinhaltet die jüngste Ausgabe seines Magazins für Tobias Liminski dennoch einen Wermutstropfen: Es ist die letzte Ausgabe, an der sein Vater, der im Juli verstorbene Journalist und bekennende Katholik Jürgen Liminski als Autor und Berater mitgewirkt hat. „Seit es ,Grandios‘ gibt, habe ich zusammen mit ihm nahezu täglich an den Ausgaben gearbeitet“, erinnert sich Liminski an seinen Vater, der auch jahrelang als Autor für die „Tagespost“ schrieb. „Es war unser Herzensprojekt. Ohne ihn würde es Grandios in dieser Form nicht geben.“

Gerade auf das Interview mit Andrea Bocelli habe sich der kürzlich Verstorbene im Vorfeld noch sehr gefreut, erinnert sich Tobias Liminski. Doch er ist sich sicher: „Mein Vater war zweifelsohne mit vor Ort. Das konnte man spüren.“ Und da aus katholischer Sicht das Leben mit dem Tod noch lange nicht beendet ist, soll Jürgen Liminski laut seinem Sohn auch weiterhin ein wichtiger Teil des „Grandios“-Teams bleiben – und zwar als wohl weltweit allererster „himmlischer Herausgeber“.

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