Wider McElroy

Erzbischof Naumann verteidigt kirchliche Sexualmoral

Joseph Naumann, Erzbischof von Kansas, kritisiert Forderungen zur Änderungen des Lehramts im Zuge des synodalen Weltprozesses.
Bischof Naumann bei einer Gebetswache für das Leben in Washington
Foto: Bob Roller (CNS photo)

Der Erzbischof von Kansas, Joseph Naumann hat die Forderungen von Kardinal Robert McElroy, sowie Kritik an der kirchlichen Sexualmoral durch Kardinal Jean-Claude Hollerich und den „Synodalen Weg“ in einem Artikel kommentiert, der ursprünglich in der offiziellen Zeitung der Erzdiözese Kansas „The Leaven“ erschienen ist. Der Erzbischof bedauere, dass vonseiten kirchlicher Führungspositionen Versuche unternommen würden, moralische Verwirrung in Bezug auf menschliche Sexualität zu stiften. Als deutliches Beispiel verwies Naumann auf den „Synodalen Weg“ und die Deutsche Bischofskonferenz (DBK), die eine diesbezügliche Korrektur von Papst Franziskus zurückgewiesen habe.

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Ein „überaus ernster und gefährlicher Fehler“

Besonders Äußerungen des Luxemburger Kardinals Jean-Claude Hollerich, die Zweifel an der der kirchlichen Lehre zur Homosexualität säen würden, bereite Naumann Sorgen. Kardinal Hollerich habe als leitende Kraft  eine besondere Verantwortung bei der Synode der Synodalität. Kardinal McElroys Forderung zur Sexualmoral halte Naumann für einen „überaus ernsten und gefährlichen Fehler“. In seinem Artikel im „America“-Magazine habe McElroy nahegelegt, dass die Kirche in den letzten 2.000 Jahren die Rolle der Sexualmoral überbetont habe, und dass das Prinzip der „radikalen Inklusion“ wichtiger sei als das Festhalten an der kirchlichen Sexuallehre. „Unser Verständnis der Sexualmoral beeinflusst unsere Ehen und unser Familienleben. Deren Bedeutung für Gesellschaft, Kultur, Staat und Kirche können wir nicht überschätzen“, so Naumann.

Theologie des Leibes als Orientierung

Der Erzbischof warnt davor, den Aufruf zur Umkehr mit einer „Kultur der Ausgrenzung“ gleichzusetzen. Er regt dazu an, nicht nur Minderheiten Gehör zu schenken, die sich von der Kirche ausgegrenzt fühlen, sondern auch die, die unter den Folgen der sexuellen Revolution litten, wie erwachsene Kinder geschiedener Eltern oder Pornographie-Abhängige.  Als Orientierung verweist Naumann auf die neue Sprache zur Sexualität, die Papst Johannes Paul II. und Papst Benedikt XVI. mit der Theologie des Leibes hinterlassen hätten. Auch Papst Franziskus habe sich, so der Erzbischof, klar und deutlich gegen Abtreibung und Gender-Theorie ausgesprochen. DT/sdu

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