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BDKJ-Vorsitzende: Keine Menschenfeindlichkeit dulden

Die evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg will in Zukunft verhindern, dass Kandidaten mit „menschenfeindlichen Zielen“ in den Vorstand gewählt werden. Der BDKJ unterstützt den Vorstoß.
Lisi Maier: Konsequent gegen Menschenfeindlichkeit vorgehen
Foto: Stefan Sauer (dpa) | Von Anfang an habe der BDKJ davor gewarnt, dass rechtspopulistische Tendenzen innerhalb der AfD „womöglich nur ein Feigenblatt für rechtsextremistisches Gedankengut sind“, so Lisi Maier

Der BDKJ unterstützt eine Handreichung der evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg, die in Zukunft verhindern soll, dass Kandidaten mit „menschenfeindlichen Zielen“ in den Vorstand gewählt werden. Lisi Maier, die Bundesvorsitzende des BDKJ, lobt das frühzeitige Handeln, das die Handreichung fordert. Immer wieder komme es vor, dass AfD-Funktionäre gleichzeitig Pfarrgemeinderatsvorsitzende seien oder ähnliche Positionen innehätten. „Dann ist die Frage, inwieweit sie das Amt für ihre politischen Ziele ausnutzen“, so Maier im Gespräch mit der „Tagespost“.

Ausschlussverfahren in einigen Mitgliederverbänden des BDKJ

Der BDKJ wisse bereits von Ausschlussverfahren aus seinen eigenen Mitgliederverbänden. Unter anderem aufgrund von Verbindungen zur „Identitären Bewegung“, aber in einem Fall auch konkret wegen einer AfD-Parteimitgliedschaft.

Ãœberrascht zeigte sich Maier allerdings davon, dass die evangelische Landeskirche offensichtlich unterscheide zwischen AfD und Pegida auf der einen, und NPD, Reichsbürgern und Identitären auf der anderen Seite. „Mich hat das verwundert, weil ich die Unterschiede mittlerweile nicht mehr so deutlich sehe.“ Von Anfang an habe der BDKJ davor gewarnt, dass rechtspopulistische Tendenzen innerhalb der AfD „womöglich nur ein Feigenblatt für rechtsextremistisches Gedankengut sind“. Durch Abspaltung gemäßigter Mitglieder habe sich die Partei immer weiter nach rechts bewegt.

Lisi Maier: Können keine menschenfeindlichen Äußerungen dulden

Explizit lobt die BDKJ-Vorsitzende den Begriff „menschenfeindlich“. Dieser sei „viel besser und wichtiger“, weil man daran erkenne, worum es den Kirchen eigentlich gehe. „Wir haben den Auftrag, für den Menschen zu arbeiten, und können deshalb keine menschenfeindlichen Äußerungen und Handlungen dulden.“

In der kürzlich veröffentlichten „Handreichung für Gemeindekirchenräte und Kreiskirchenräte“ der Landeskirche heißt es, dass „die Mitgliedschaft in oder die tätige Unterstützung von Gruppierungen, Organisationen oder Parteien, die menschenfeindliche Ziele verfolgen“ nicht mit dem Ältestenamt vereinbar sei.

DT

Wie sich die AfD Berlin gegenüber der Handreichung positioniert, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 21. März 2019.

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