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Oster zu BR-Doku: „offensichtliches Interesse an Skandalisierung“

Das Bistum Passau steht im Zentrum der BR-Doku „Die hippen Missionare – Mit Jesus gegen die Freiheit?“. Bischof Stefan Oster äußert Verständnis für „Jetzt-erst-recht-Reaktionen“.
Bischof Stefan Oster
Foto: IMAGO/Peter Back (www.imago-images.de) | Patron trumpistischer Rechtschristen? Wohl kaum. Ihren Zuschauern legt die ÖRR-Doku über "hippe Missionare" diese abwegige Idee trotzdem nahe.

Vergangenen Dienstag war die Dokumentation des Bayerischen Rundfunks in der ARD ausgestrahlt worden, am Wochenende hat sich nun auch der Passauer Bischof Stefan Oster, der in der Doku prominent vorkommt, zu Wort gemeldet und die Macher kritisiert. Obwohl er „wenigstens zwei Mal ausführlich“ mit Ralph Gäditz, einem der Hauptautoren, gesprochen habe und auf alle Fragen vor der Kamera Auskunft gegeben habe, sei davon nichts im Film vorgekommen – dafür aber im Rahmen eines Skandalisierungsversuchs der Missionsinitiative „FOCUS“ ein Internetstatement Osters bei einer Konferenz in Amerika. Er habe nun „im Nachgang den Eindruck, dass das Drehbuch womöglich doch schon vorher geschrieben war“, so Oster.

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Der Doku attestiert der Passauer Bischof „keinerlei tieferes Eingehen“ auf Grundfragen, etwa zum Wesen christlicher Freiheit, aber auch zu „Versuchungen, Anfragen, Umwegen“, die es natürlich bei „allen Wegen christlichen Lebens“ gebe. „Dafür“, so Oster weiter, „das offensichtliche Interesse an Skandalisierung, das sich letztlich auch wieder nur abarbeitet an einigen der gängigen, aber lehramtlich gültigen katholischen Reizthemen; die medial dann gerne verbunden werden mit den Vorsilben Erz- oder Ultra-.“ Der Film wolle „selbstverständlich die rhetorische Frage seines Titels bestätigen: Natürlich sind diese Christen ‚Mit Jesus gegen die Freiheit!‘ Und am Ende durch ganz obskure Verbindungen in die USA sicherlich auch noch für Trump!“ Dabei sei das Ergebnis der Recherche – das jedenfalls frage man sich am Ende – tatsächlich, dass „die Loretto-Bewegung und FOCUS auf ihre jugendliche Art einfach nur katholisch sind und sich eben auf Hl. Schrift, Lehramt und Tradition beziehen“ und „nicht wenigen Menschen tatsächlich helfen, die Schönheit eines entschiedenen Glaubens an Christus für ihr Leben zu entdecken“.

Ihm mache „ein Film wie dieser … durch eigentümliche Selbsterfahrung verständlich, warum sich auch viele Christinnen und Christen durch so eine Art des generalverdächtigenden Journalismus entweder nicht mehr angesprochen fühlen oder auch warum sie sogar in ‚Jetzt-erst-recht-Reaktionen‘ gehen“, wie etwa, sich bei der MEHR-Konferenz des im „Subton“ durchgehend „als gefährlicher Wolf im hippen Missionsschafspelz“ dargestellten Gebetshausgründers Johannes Hartl anzumelden. „Womöglich suchen diese Menschen tatsächlich gegen das, was ihnen die Gesellschaft oder auch dieser Film als Freiheit verkaufen wollen, doch noch was Tieferes? Sie finden es auf der MEHR jedenfalls deutlich wahrscheinlicher, als wenn sie noch mehr Fernsehen dieser Art gucken würden“, so Oster abschließend.

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Die in der BR-Doku vertretene „Freiheitsauffassung einer liberalen, digital abgelenkten und weitgehend materialistischen Gesellschaft“ erlaube schon, dass Gott „auch irgendwie dabei“ sei, als Privatsache, die das Leben „schöner und angenehmer“ mache; auch das Evangelium Jesu Christi scheine unter dieser Voraussetzung „irgendwie positiv besetzt“. „Man pickt sich also aus den heiligen Texten jene Stellen heraus, die dem gesellschaftlich liberal gesinnten Menschen guttun: ‚Der liebe Gott hat dich lieb‘. Was tatsächlich unbedingt stimmt!“ Nur gehe der Kern des Evangeliums trotzdem verloren, wenn damit nicht gesagt werde, wie es möglich sei, sich von Gott lieben zu lassen. Dass dazu Kreuzesnachfolge und Mission gehöre, Umkehr und Vergebung der Sünden – kurz, eine „tiefere Freiheit … als eine Art vordergründiges Laissez-faire“. (DT/jra)

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