Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Synodaler Weg

Rollt die synodalen Fahnen ein

Das Machtwort des Papstes zu ignorieren würde die offizielle Häresie bedeuten. Ein Kommentar.
Vor dem dritten Synodalforum des Synodalen Weges
Foto: Arne Dedert (dpa) | Das Machtwort dew Papstes ist klar und eindeutig. Der Synodale Weg kann die Fahnen einziehen.

Kann das wahr sein? Knapp, aber sehr deutlich hat der Vatikan den Synodalen Weg in die Schranken gewiesen. Man hat nicht mehr daran geglaubt. Aber nun haben wir es Schwarz auf Weiß. Der Papst hat drei rote Karten gezückt: Nein zur Veränderung der kirchlichen Lehre, nein zum Ausscheren aus der Einheit mit der Weltkirche, kein Alleingang.

Finito!

Der Synodale Weg darf weder Bischöfe noch Gläubige „zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral verpflichten“. Einfach so „neue amtliche Strukturen oder Lehren einzuführen, welche eine Verletzung der kirchlichen Gemeinschaft und eine Bedrohung der Einheit der Kirche darstellen würden“ — finito!

Lesen Sie auch:

Der Papst höchstpersönlich hat der nach deutsch-synodal-liberalen Gusto gebastelten neuen Kirche das Fundament entzogen. Ende und aus. Synodalen Fahnen einziehen bitte, Bilder abhängen, Papiere schreddern, einpacken.

Reformen, die die Kirche wirklich braucht

Jetzt gehen wir in uns, denken nach, beten (an), horchen und gehen in die Schule Jesu. Wir wollen Jünger werden, echte Jünger Jesu, die den schmalen Weg Jesu beschreiten — ohne Synodal-Trompeten und 1-Minuten-Statement-Marathons. Sondern beflügelt vom Heiligen Geist, und neuem Elan und Mut, sich seiner lebensverändernden Führung anzuvertrauen: auf zu den Reformen, die die Kirche wirklich braucht.

Die so genannten Minderheiten bekommen mit dem Machtwort des Papstes neuen Rückenwind; sie, die bisher als die Spielverderber eines heroischen Reformprojekts galten. Jetzt sind sie die Wegführer. Jetzt geht es um die Einheit der Weltkirche, mit dem Papst - und um Jesus.

Anstoßen auf den Dämpfer

Ein solch deutliches Wort vom Heiligen Stuhl wieder zu „überhören“ oder in den Wind des Zeitgeistes zu hängen, wie es sonst immer geschehen ist, wäre ein grober Fehler der Synodalen, eine eindeutige Häresie, das Schisma. Sie würden sich selber endgültig ins Abseits schießen.

Die Deutschen dürfen ihre Vorschläge in den Weltsynode einbringen. Aber für den Synodalen Weg bedeutet das Machtwort einen ordentlichen Dämpfer. War auch wirklich Zeit. Darauf dürfen erstmal die Gläser klirren!

 

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Dorothea Schmidt Bischof Häresie Jesus Christus Päpste

Weitere Artikel

Edith Stein erkannte schnell die Gefahr des Nationalsozialismus, und dass es um „den uralten Kampf zwischen Jesus und Luzifer" geht. Sie rief zum spirituellen Widerstand auf.
08.08.2025, 21 Uhr
Daniela Köder
Eusebios von Nikomedien taufte den Kaiser und förderte die Arianer. Warum er trotz der Nähe zum Häretiker Arius die Entschlüsse des Konzils von Nizäaa unterschrieb.
16.02.2025, 19 Uhr
Dominik Heringer
Der Priester Joseph Wittig trat für Barmherzigkeit, gerade im Beichtstuhl, ein - was dazu führte, dass seine Werke auf dem Index des Vatikans landeten.
16.02.2025, 15 Uhr
Urs Buhlmann

Kirche

Herausgefordert von Biotechnik und Künstlicher Intelligenz: Die Unantastbarkeit der Menschenwürde war Thema eines Symposiums der beiden Ratzinger-Schülerkreise in Rom.
02.10.2025, 11 Uhr
Maximilian Welticke
Näher zur eucharistischen Anbetung: Adoratio machte es möglich, mit Vorträgen, Gebetszeiten und Begegnung. Auch Bischof Oster und Sophia Kuby kamen.
02.10.2025, 05 Uhr
Elisabeth Hüffer