Der sogenannte Synodale Ausschuss hat als Fortsetzung des Synodalen Weges heute in Essen seine Arbeit aufgenommen. Einer Pressemeldung zufolge gehören dem Ausschuss, der sich allerdings formal erst noch gründen muss, 27 Diözesanbischöfe, 27 Delegierte des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) sowie 20 weitere Personen, die aus der Versammlung des Synodalen Weges gewählt worden waren, an. Die Delegierten versammeln sich heute und morgen im Hotel Essener Hof in der Innenstadt von Essen.
Viele Bischöfe fehlen
Von den 27 Diözesanbischöfen nehmen gut informierten Kreisen zufolge nur 19 Bischöfe teil. Neben Kardinal Woelki und den Bischöfen Hanke, Oster und Voderholzer (Eichstätt, Passau und Regensburg) nehmen auch die Erzbischöfe Burger und Heße (Freiburg und Hamburg) sowie die Bischöfe Meier und Wilmer (Augsburg und Hildesheim) nicht an der konstituierenden Veranstaltung teil. Auf der Tagesordnung stehen neben Berichten zu Entwicklungen seit der fünften Synodalversammlung, dem Dialog mit dem Apostolischen Stuhl und der Synode zur Synodalen Kirche vor allem die Diskussion um Satzung und Geschäftsordnung des Synodalen Ausschusses. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Sitzungen öffentlich sein sollen und nach welchen Modi abgestimmt werden soll. Die Laienfunktionäre vom ZdK wollen kein eigenes Quorum der Bischöfe mehr akzeptieren, wie es beim Synodalen Weg noch vorgesehen war.
Finanzierung wankt noch
Unsicher ist immer noch die Finanzierung des Synodalen Ausschusses. Die Gründung eines Trägervereins ist bislang noch nicht erfolgt, soll aber auf den Weg gebracht sein. Nachdem der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) nicht als Träger fungieren kann, haben dem Vernehmen nach die vier Diözesen München-Freising, Limburg, Münster und Würzburg die Gründung eines Vereins als Träger für die Veranstaltung zugesagt. Der Kostenrahmen soll in etwa dem entsprechen, was der VDD ursprünglich vorgesehen hatte.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte: „Mit dem Synodalen Ausschuss beginnen wir eine nächste Phase des Synodalen Weges.“ Den Synodalen Ausschuss bezeichnete Bätzing als ein Arbeitsinstrument. Man wolle die Formen der weiteren Zusammenarbeit klären und auf einen guten Weg bringen. Der Ausschuss soll den von Rom verbotenen Synodalen Rat vorbereiten.
Die Präsidentin des ZdK, Irme Stetter-Karp, sieht den Synodalen Weg in Deutschland in einer engen Verbindung zur Weltkirche: „Papst Franziskus macht uns Mut, wir stehen im Wort. Wir gehen beharrlich voran.“ Man habe den Sitzungstermin heute bewusst so gelegt, dass er nach der Weltsynode stattfinde, so Stetter-Karp. Die Beratungen in Rom hätten der Laienfunktionärin zufolge überdeutlich gezeigt, dass es in der Kirche konkrete, sichtbare Veränderungen brauche. DT/pwi
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost einen umfassenden Bericht über den Synodalen Ausschuss.