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„United Praise“: Ökumenischer Lobpreis für die Einheit der Christen

Lobpreis sei eine der einfachsten Formen, wie Christen Einheit trotz Verschiedenheit verwirklichen und leben können, sagte der Passauer Bischof Stefan Oster.
Bischof Oster legt beim diesjährigen Adoratio-Kongress großen Wert auf die Schönheit des Glaubens
Foto: Lukas Barth (KNA) | Stefan Oster, der Bischof von Passau, legt auch beim diesjährigen Adoratio-Kongress wieder großen Wert auf die Schönheit des Glaubens.

In Passau findet am kommenden Donnerstag ein ökumenischer Lobpreisabend für die Einheit der Christen statt. Unter dem Titel „United Praise“ wollen Leiter verschiedener „Denominationen, Landeskirchen, aus der Evangelischen Allianz, Pfingstkirchen, auch aus Medien, die ein missionarisches Anliegen haben, und katholische Christen“ versuchen zu verstehen, wie sie missionarisch miteinander unterwegs sein könnten, erklärte der Passauer Bischof Stefan Oster am Montag in einem Interview mit dem bundesweiten katholischen Radiosender Radio Horeb

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Lobpreis sei dabei „eine der einfachsten Formen, wie wir Einheit verwirklichen und leben können“ - etwas, „das uns alle eint, auch weil er biblisch verankert ist“, so Oster. „Wir sagen Gott und wir singen Gott, wer für uns ist, wer er überhaupt ist, was wir auf dem Herzen haben und wie wir darin geeint sind.“ Ziel des Treffen sei es, in die Freude zu finden und zu erkennen, „dass unser gemeinsamer Glaube, den wir teilen, der Glaube an Christus als den Erlöser aller Menschen“ sei „dass der Bruder, die Schwester aus der anderen Kirche oder kirchlichen Gemeinschaft" wirklich „ein Bruder oder eine Schwester ist“. 

So viel Einheit viel möglich schaffen

Oster ist der Überzeugung, dass jede Bemühung, dass Christen zusammenkommen und in der Welt gemeinsam etwas tun, zu fördern sei.  Dabei gehe es nicht um Uniformität. Eine gemeinsame Sprache zu finden sei freilich schwierig, angesichts der Vielfalt an Ausdrucks- und Glaubensweisen und auch unterschiedlichen Theologien und Lehren — überkonfessionell wie innerhalb der Konfessionen. „Alle pochen darauf, dass das, was sie glauben, was wir glauben, einen Wahrheitsanspruch hat.“ Das habe zur Folge, „dass, was wir glauben, nicht automatisch mit allen anderen Positionen vereinbar ist“.

Darum wolle das Bistum Passau mit „United Praise“ „so viel Einheit wie möglich schaffen“, so Oster weiter, „vor allem in Bezug auf Christus, in Bezug auf die Suche nach dem Heiligen Geist, in Bezug auf Formen gemeinsamen Betens und gemeinsamen Handelns hoffentlich auch nach außen, in die Welt hinein“.

Es braucht eine Hermeneutik des Wohlwollens

Dafür sei die Herzenshaltung essenziell. Oster sprach von einer „Hermeneutik des Wohlwollens“ und erklärte: „Wir Christen neigen nicht selten dazu, im theologischen Gegner auch innerhalb der eigenen Konfession den schlimmsten Feind zu sehen, der vermeintlich Konservative oder der vermeintlich Liberale, der anders denkt als ich, ist der Kirchenzerstörer.“

Richtig sei dagegen, zu glauben, dass der andere „wirklich etwas Gutes für die Kirche und für den Glauben und für die Menschen“ wolle, „auch wenn er anders tickt als ich“. Wenn die Menschen einander dann in Liebe begegneten, würde man auch in der Suche nach der Wahrheit weiterkommen. 

Als Beispiel für das Ringen um Wahrheit und Einheit nannte Oster das jüngsten vatikanische Dokument zum Papsttum. Da gehe es um die Frage, wie man das Papstamt so interpretieren könne, „dass es trotzdem ein einheitsstiftendes Amt sein kann, ohne dass dieses Amt für alle die volle Jurisdiktion hat, die es bei uns [Katholiken] hat usw.“. Die Veranstaltung „United Praise“ ist eine Kooperation zwischen katholischer Kirche, Evangelischer Allianz in Deutschland und Willow-Creek Deutschland/Schweiz.

Bischof Oster wird Schirm­herr über Lebensrechts-Kongress

Indes gab das Bistum Passau am Montag bekannt, dass Bischof Oster die Schirm­herr­schaft für einen Lebensrechts-Kongress übernehmen werde. Demnach habe der Bischof nach einem Treffen mit Alexandra Maria Linder, der Vorsitzenden des Bundesverbandes Lebensrecht, für den Kon­gress Leben.Würde, der vom 9.bis11. Mai 2025 in Schwäbisch Gmünd stattfinden wird, auch seine inhaltliche Beteiligung zugesagt.

Bischof Oster lobte die Arbeit der Lebensschützer und betonte: Das Leben ist ein Geschenk und muss von der Zeu­gung bis zum natür­li­chen Tod geschützt wer­den“. ​Daher stünden wir alle in der Ver­ant­wor­tung, beson­ders die Schwächs­ten in unse­rer Gesell­schaft zu schüt­zen – unge­bo­re­ne Kin­der, kran­ke und alte Menschen“, so Oster. DT/dsc/jmo


Weitere Infos unter: https://www.bistum-passau.de/artikel/united-praise

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