Im westafrikanischen Burkina Faso nimmt der islamistische Terror immer schlimmere Ausmaße an. Wie lokale Ansprechpartner dem päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ mitteilten, wurden bei einem Überfall in Sanaba im Westen des Landes 26 Männer in einer evangelischen Kirche getötet. Augenzeugenberichten zufolge hätten Aufständische die Ortschaft umstellt. Alle Bewohner seien zusammengetrieben, die Männer über 12 Jahren gefesselt und in die lokale evangelische Kirche gebracht worden. Dort hätten die Täter 26 Gefangene ermordet. Unter ihnen befanden sich auch einige Christen sowie weitere Personen, die von den Aufständischen als Gegner der dschihadistischen Ideologie angesehen wurden.
Die Bluttat ereignete sich nur einen Tag nach dem Angriff auf die Stadt Barsalogho im Norden Burkina Fasos. Dabei handelte es sich um eine der blutigsten Attacken in der Geschichte des westafrikanischen Landes. Die Behörden geben die Zahl der Getöteten mit 150 an, örtliche Quellen sprachen von über 250 Toten. Medienberichten zufolge waren die Bewohner der Stadt gerade dabei, Verteidigungsgräben auszuheben, um sich gegen terroristische Übergriffe zu schützen, als plötzlich über 100 dschihadistische Terroristen auf Motorrädern erschienen und mit Maschinengewehren auf die Menschen, Zivilisten und Soldaten, schossen. Unter den Opfern sollen auch Frauen, Kinder und ältere Menschen gewesen sein.
Auch animistische Gebetsstätten zerstört
Papst Franziskus zeigte sich erschüttert über die Bluttat: „Mit großer Trauer habe ich erfahren, dass am Samstag, den 24. August, in der Gemeinde Barsalogho in Burkina Faso Hunderte von Menschen, darunter Frauen und Kinder, bei einem Terroranschlag getötet und viele weitere verletzt wurden. Ich verurteile diese abscheulichen Anschläge gegen das menschliche Leben und spreche der ganzen Nation mein Mitgefühl und den Familien der Opfer mein tief empfundenes Beileid aus. Möge die Jungfrau Maria dem geliebten Volk von Burkina Faso helfen, Frieden und Sicherheit wiederzuerlangen.“
Im Westen von Burkina Faso wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche christliche und animistische Gebetsstätten zerstört oder in Brand gesteckt. „Im Ort Zekuy wurde ein Katechet auf den Übergriff aufmerksam, als er die Motorräder der Dschihadisten hörte“, berichtete dem päpstlichen Hilfswerk zufolge ein Augenzeuge aus der Diözese Nouna. „Es gelang ihm, das Allerheiligste aus der Pfarrkirche zu retten und mit den übrigen Bewohnern in den Wald zu fliehen.“ Die mutmaßlichen dschihadistischen Angreifer hätten die katholische Kirche verwüstet, Statuen zerbrochen, ein Fresko mit dem Herzen Jesu beschmiert und versucht, den Tabernakel zu schänden.
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