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US- Präsident Trump würdigt Thomas Becket als „Löwen der Religionsfreiheit“

In einer „Presidential Proclamation“ zum 850. Gedenktag des heiligen Erzbischofs Thomas Becket erinnert Donald Trump an das Martyrium des Heiligen und ruft zur Verteidigung der Religionsfreiheit weltweit auf.
Die Ermordung von Thomas Becket.
Foto: imago stock&people | Die Ermordung von Thomas Becket.

In einer am 28.Dezember veröffentlichten „Presidential Proclamation“ gedenkt der Präsident der Vereinigten Staaten Donald Trump des „Staatsmannes, Gelehrten, Kanzlers, Priesters, Erzbischofs und Löwen der Religionsfreiheit“ Thomas Becket, der am 29. Dezember den 850. Jahrestag seines Martyriums begeht. Als „Präsidialproklamation“ wird in den USA eine vom Weißen Haus herausgegebene Direktive des Präsidenten mit überwiegend zeremoniellem Charakter bezeichnet.

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Wegbereiter der Religionsfreiheit

Darin lobt Trump den Heiligen dafür, dass er ein Wegbereiter für die Religionsfreiheit der USA war, denn „Thomas gab sein Leben, damit – wie er sagte –, ‚die Kirche Freiheit und Frieden erlangt‘“. Nachdem Becket zum Anführer der Kirche in England geworden war und der König „versuchte, durch die Constitutions of Clarendon in die Angelegenheiten des Hauses Gottes einzugreifen, weigerte sich Thomas, das Anstoß erregende Dokument zu unterzeichnen“. Erzbischof Becket antwortete König Heinrich II.: „Gott ist der oberste Herrscher“, der über den Königen stehe, und „wir sollen Gott mehr gehorchen als den Menschen“.

Ein standhafter Verteidiger des Glaubens

Da Thomas nicht einwilligte, die Kirche dem Staat zu unterwerfen, „wurde er gezwungen, all seinen Besitz aufzugeben und sein eigenes Land zu verlassen“. Nach seiner Rückkehr Jahre später „widerstand er weiterhin den repressiven Einmischungen des Königs in das Leben der Kirche. Schließlich hatte der König genug von Thomas Beckets standhafter Verteidigung des religiösen Glaubens und rief Berichten zufolge fassungslos aus: ‚Befreit mich denn keiner von diesem lästigen Priester?‘“ Heinrichs Recken ritten zur Kathedrale von Canterbury und stellten Thomas Becket ein Ultimatum: er solle „den Forderungen des Königs nachgeben oder sterben“. Doch „Thomas‘ Antwort hallt durch die Zeiten in der ganzen Welt wider“, wie Trump feststellt. „Seine letzten Worte auf dieser Erde lauteten: ‚Im Namen Jesu und des Schutzes der Kirche bin ich bereit, den Tod anzunehmen‘“.

Das Märtyrertum habe sich im Laufe der Geschichte gewandelt, betont Trump. Zahlreiche staatliche Beschränkungen seien der Kirche im ganzen Westen auferlegt worden. Doch in England habe der Mord an Becket „45 Jahre später zur Magna Charta geführt, in der es heißt: ‚Die englische Kirche soll frei sein, mit unverminderten Rechten und unverletzten Freiheiten‘“. Damals habe Thomas Becket an der Schnittstelle zwischen Kirche und Staat gestanden. Nach einer jahrhundertelangen staatlich geförderten Unterdrückung der Religion und den europaweiten Religionskriegen habe diese Haltung Beckets schließlich zur Etablierung der Religionsfreiheit in der Neuen Welt geführt: „Wegen großer Männer wie Thomas Becket konnte der erste amerikanische Präsident George Washington über 600 Jahre später verkünden“, dass in den Vereinigten Staaten alle Bürger die gleiche Gewissensfreiheit besäßen.

Zeitlose Mahnung

„Thomas Beckets Tod dient jedem Amerikaner als eindringliche und zeitlose Mahnung, dass unser Freisein von religiöser Verfolgung nicht nur bloßer Luxus oder ein Zufall der Geschichte ist, sondern vielmehr ein zentraler Bestandteil unserer Freiheit“, erklärt Trump. „Es ist unser unbezahlbarer Schatz und unser Erbe. Und es wurde erkauft durch das Blut der Märtyrer“.

Für Amerikaner sei die Überzeugung, dass „die Auflehnung gegen Tyrannen Gehorsam gegenüber Gott“ und „die Verteidigung der Freiheit wichtiger als das Leben selbst“ sei. Daher warnt der Präsident: „Wenn wir weiter das Land der Freien sein sollen, darf es keinem Regierungsbeamten, keinem Gouverneur, keinem Bürokraten, keinem Richter und keinem Gesetzgeber erlaubt sein, von Gläubigen zu fordern, ihrem Gewissen zuwiderzuhandeln“.

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Religionsfreiheit priorisieren

Mit der Feier und Verehrung der mutigen Haltung Thomas Beckets für die Religionsfreiheit „bekräftigen wir nochmals unseren Aufruf, die weltweite religiöse Verfolgung zu beenden“, unterstreicht Trump. In seiner Ansprache vor den Vereinten Nationen habe er erklärt, dass Bürokraten auf der ganzen Welt absolut kein Recht hätten, „die Souveränität von Nationen zu attackieren, die das unschuldige Leben schützen möchten“. Jedes – geborene und ungeborene – Kind sei in der Überzeugung der Vereinigten Staaten und vieler anderer Länder „ein heiliges Geschenk Gottes“. In diesem Jahr habe Trump eine „Executive Order“, eine Durchführungsverordnung, unterzeichnet, „um die Religionsfreiheit als zentrale Dimension der US-Außenpolitik zu priorisieren. Wir haben jeden Botschafter – und die mehr als 13.000 Angehörigen des Auswärtigen Dienstes der USA – in mehr als 195 Ländern angewiesen, die Religionsfreiheit als zentralen Pfeiler der amerikanischen Diplomatie zu fördern, zu verteidigen und zu stützen“.

Gebet für verfolgte

Wir beten, so Trump weiter, „für Gläubige überall, die wegen ihres Glaubens Verfolgung erleiden. Insbesondere beten wir für ihre tapferen und beeindruckenden Hirten – wie Kardinal Joseph Zen von Hongkong und Pastor Wang Yi von Chengdu –, die unermüdliche Zeugen der Hoffnung sind“. Eine Gesellschaft ohne Religion „kann nicht gedeihen. Eine Nation ohne Glauben hat keinen Bestand – weil Gerechtigkeit, Güte und Friede sich nicht ohne die Gnade Gottes durchsetzen“.

Daher lade Trump die Menschen in den Vereinigten Staaten dazu ein, diesen 850. Gedenktag des Heiligen in Schulen und Kirchen im Gedenken an das Leben und Vermächtnis von Thomas Becket „mit angemessenen Zeremonien zu begehen“. DT/ks

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