Orthodoxe Theologinnen und Theologen haben in einer Erklärung des "Orthodox Christian Studies Center" der Fordham University in New York das Konzept der „Russischen Welt“, wie der Moskauer Patriarch Kyrill und Putin es vertreten, scharf verurteilt. In dem Schreiben vom 13. März heißt es, die Russisch-Orthodoxe Kirche höre mit dieser Haltung auf, „die Kirche des Evangeliums von Jesus Christus“ zu sein.
Polemik gegen „korrupten Westen“
Das Schreiben verurteilte die Rechtfertigung des Ukraine-Kriegs auf der Basis der Idee der „Russischen Welt“. Die Lehre, dass es eine transnationale russische Zivilisation eines „Heiligen Russlands“ gebe, die unter dem Moskauer Patriarchat, das in „Symphonie“ mit dem russischen Staatsführer Putin zusammenarbeite, um Moral, Kultur und Spiritualität aufrechtzuerhalten, sei „zutiefst falsch, unorthodox, unchristlich und gegen die Menschheit gerichtet“. Dieses Konzept sei verbunden mit einer tiefen Ablehnung des „korrupten Westens“, für den besonders die USA und der Liberalismus stünden.
Einheit werde unmöglich
Sie betonten, dass diese falschen Überzeugungen dazu führten, dass die orthodoxe Kirche aufhöre, die Kirche des Evangeliums Jesu Christi, der Apostel, des Glaubensbekenntnisses von Nizäa-Konstantinopel, der Ökumenischen Konzilien und der Kirchenväter zu sein. Einheit, schließen die Autoren daraus, werde dadurch unmöglich. DT/sdu
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