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Oberster US-Bischof bekräftigt Haltung zu Abtreibung

Die katholische Kirche sei klar und unbeirrbar in ihrer Ablehnung von Abtreibung, so der Vorsitzende der US-Bischöfe. US-Präsident Biden sah dies offenbar anders.
Erzbischof Timothy Broglio,  Vorsitzende der US-Bischöfe
Foto: Bob Roller (CNS photo) | „Gott ruft uns dazu auf, das Leben von dem Moment an zu verteidigen und zu fördern, in dem ein neuer Mensch empfangen wird", so Broglio. Die katholische Kirche sei „klar und unbeirrbar“ in ihrer Lehre.

Der Vorsitzende der amerikanischen katholischen Bischofskonferenzen, ErzbischofTimothy Broglio, hat die ablehnende Haltung der Bischöfe zu Abtreibung bekräftigt – insbesondere auch zur Verwendung von Steuergeldern, um diese zu finanzieren. Menschliches Leben sei „heilig“, so Broglio in einer Erklärung, die die Bischöfe am Mittwoch veröffentlichten. „Gott ruft uns dazu auf, das Leben von dem Moment an zu verteidigen und zu fördern, in dem ein neuer Mensch empfangen wird.“ Die katholische Kirche sei „klar und unbeirrbar“ in ihrer Lehre.

"Und auch der Papst tut das nicht"

Broglios Bekräftigung der katholischen Position war ein Wortwechsel zwischen dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden und dem Korrespondenten des katholischen US-Senders „EWTN“ für das Weiße Haus, Owen Jensen, vorausgegangen. Auf Jensens Äußerung, die katholischen Bischöfe würden verlangen, dass Abtreibungen nicht mit Steuergeldern finanziert werden, hatte Biden vor Journalisten im Garten des Weißen Hauses erwidert: „Nein, das tun sie ganz und gar nicht. Und auch der Papst tut das nicht.“

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In seiner am Mittwoch veröffentlichten Klarstellung ging Erzbischof Broglio direkt auf den Austausch zwischen Biden und Jensen ein und betonte: „Mit Steuergeldern finanzierte Abtreibungen würden Menschen reinen Gewissens zwingen, gegen ihren Willen bei diesem schweren Übel mitzumachen.“ Zudem würde dies dem Recht auf Leben gemäß den Glaubenssätzen der Kirche widersprechen. Broglio bezog sich auch auf Papst Franziskus, der gesagt habe: „Es ist nicht richtig, ein menschliches Wesen zu ,entsorgen‘, wie klein es auch immer ist, um ein Problem zu lösen. Es ist, als würde man einen Killer engagieren.“

Geeint im Engagement für den Lebensschutz

Die katholischen US-Bischöfe, so Broglio weiter, seien geeint in ihrem Engagement für den Lebensschutz und würden als „Einheit in Christus“ dafür arbeiten, „dass Abtreibung undenkbar wird“. Er bete, „dass wir jedes Kind beschützen, egal wie alt es ist, und unsere Herzen öffnen, um auf Mütter in Notlagen mit Liebe und Unterstützung einzugehen, anstatt mit dem Gewaltkat einer Abtreibung“.

Biden ist der zweite katholische Präsident der USA. Als Privatmann lehnt er Abtreibungen eigenen Angaben zufolge ab. Als Politiker setzt er sich in den letzten Jahren jedoch verstärkt für ein „Recht“ auf Abtreibung sowie deren Finanzierung durch Steuermittel ein.  DT/mlu

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