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Jubel über einen Mord

Massenhaft reagieren Linke in den Sozialen Medien mit Häme und Freude auf die Ermordung des konservativ-christlichen Influencers Charlie Kirk. Eine kleine Revue der Niedertracht.
Reaktionen auf den Mord an Charlie Kirk
Foto: IMAGO/Jacek Boczarski (www.imago-images.de) | Der Mord an Charlie Kirk ist schon jetzt als politisch einzuordnen, und zwar aufgrund der Reaktionen. Massenhaft jubeln Linke in den sozialen Medien über den Tod Kirks, zeigen unverhohlen ihre Freude über den ...

Charlie Kirk war ein gläubiger Christ, Lebensschützer und Trump-Befürworter. Er vertrat ein christliches, ein konservatives Menschenbild. Vor allem aber war Kirk auch ein glühender Befürworter der freien Rede. Das Hauptelement seines politischen Aktivismus bestand darin, an Universitäten zu fahren und mit allen – besonders jenen, die konträre Ansichten vertraten – zu diskutieren. Er glaubte an den Dialog und offenbar an das, was der Philosoph Jürgen Habermas den „zwanglosen Zwang des besseren Arguments“ genannt hat. So gesehen war Kirk eigentlich weniger konservativ als liberal.

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Der Mörder von Charlie Kirk hat auf diese Einladung zum offenen Gespräch mit einer Kugel reagiert. Der Täter ist noch auf der Flucht, das Motiv daher noch nicht geklärt. Dennoch ist der Mord schon jetzt als politisch einzuordnen, und zwar aufgrund der Reaktionen. Massenhaft jubeln Linke in den sozialen Medien über den Tod Kirks, zeigen unverhohlen ihre Freude über den kaltblütigen Mord oder verunglimpfen den Toten. Auch in Deutschland.

Geschichtsvergessen und faktenwidrig

Es folgt eine kleine Auswahl aus der Flut an Bosheit und Empathielosigkeit. Die Linksjugend Hannover verlautbarte in einem an Menschenverachtung wie Zeichensetzungsfehlern reichen Post: „Mit einem gezielten Schuss in Kirks‘ Hals, wurde das Ende seiner rechtsradikalen, menschenverachtenden und ausbeuterischen Politik besiegelt.“ Eine Zurechtweisung und Distanzierung durch die Partei „Die Linke“ gab es bisher nicht. Pfarrer Wolfgang F. Rothe resümierte am Ende seines Facebook-Posts: „Möge der Tod von Charlie Kirk alle Lügner und Hetzer zum Nachdenken bringen.“

Die sich als US-Expertin gerierende Historikerin Annika Brockschmidt formulierte auf der Plattform „Bluesky“ völlig geschichtsvergessen und faktenwidrig: „Charlie Kirk war nicht ‚rechtskonservativ‘. Er war in den letzten Jahren dem Spektrum des White Nationalism zuzuordnen, ein Faschist und offen rechtsextrem, hat gegen BPoC und LGBTQ Menschen gehetzt, ein radikaler Sexist obendrein.“ Die Soziologin Natascha Strobl verglich, ebenfalls auf Bluesky, Kirk mit Reinhard Heydrich – dem mit der „Endlösung der Judenfrage“ betrauten SS-Führer. Der Tagesspiegel titelte in schamloser Täter-Opfer-Umkehr: „Tod eines Brandstifters“, und die FAZ behauptete wahrheitswidrig, Kirk habe junge Menschen „für rassistische Ideen“ begeistert. Ob man in Frankfurt nicht weiß, dass Kirk sich etwa durch den „Young Black Leadership Summit“ auch gezielt an junge schwarze Amerikaner wandte?

Die große Aufgabe für Christen

Wer Kirk und seine Arbeit nicht kennt, sei eingeladen, sich eine halbe Stunde auf dessen YouTube-Kanal umzusehen und sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Er wird sich danach die Augen reiben und sich fragen, ob jene, die dem Ermordeten nun noch posthum „Faschist“ und „Rassist“ ins Grab hinterherbrüllen, im selben Universum leben. Man sollte sich keine Illusionen machen: Wenn Kirk ein „Faschist“ und „Rassist“ war, der den Tod verdient hat, dann trifft das in den Augen dieser Leute auch auf die Leser und die Redaktion der „Tagespost“ zu.

Erschreckend ist, wie viele solcher Reaktionen es gibt. Die Linken, die überall „Hass und Hetze“ beklagen, wo ihnen jemand widerspricht, markieren ihre politischen Gegner schon seit Langem als „Nazis“ oder „Faschisten“ – und damit als das absolut Böse, das es auszumerzen gilt. Die große Aufgabe für Christen besteht nun darin, Böses nicht mit Bösem zu vergelten, ohne es gewähren zu lassen.

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