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China beschuldigt Amerika

Peking behauptet, dass die USA den Ukraine-Krieg entfachten.
Chinesische Außenamtssprecherin Mao Ning
Foto: IMAGO (www.imago-images.de) | „Die USA sind diejenigen, die die Ukraine-Krise ausgelöst haben“, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Montag vor der Presse in Peking.

China springt Russlands Diktator und Kriegsaggressor Wladimir Putin zur Seite und hat die Vereinigten Staaten für den Krieg in der Ukraine verantwortlich gemacht. „Die USA sind diejenigen, die die Ukraine-Krise ausgelöst haben“, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Montag vor der Presse in Peking. Sie seien auch „der größte Faktor, der die Krise anfacht“. Indem die USA schwere und offensive Waffen an die Ukraine lieferten, verlängerten und verstärkten sie den Konflikt nur. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine dauert inzwischen schon mehr als elf Monate – in dieser Zeit hat die Volksrepublik China Russlands Vorgehen und Verbrechen in der Ukraine nie verurteilt.

China: USA müssen aufhören, Waffen zu liefern

Mit den Anschuldigungen reagierte Mao Ning auf eine Frage nach amerikanischen Vorwürfen, dass chinesische Unternehmen möglicherweise die russische Seite unterstützten. Die Sprecherin sprach von „unbegründeten Verdächtigungen“ und „grundloser Erpressung“. China werde nicht untätig bleiben, wenn die USA die legitimen Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen schädigten.

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„Wenn die USA wirklich die Krise bald beendigen wollen und sich um das Leben der Menschen in der Ukraine sorgen, müssen sie aufhören, Waffen zu liefern und von den Kämpfen zu profitieren“, sagte Mao Ning. Die Verschärfung im Ton erfolgte nur wenige Tage vor einem Besuch des US-Außenministers Antony Blinken, der am Sonntag und Montag in Peking erwartet wird. Zuletzt war dort im Oktober 2018 ein US-Außenminister zu Gast.

Die Sprecherin warnte die USA, einerseits über Kommunikation und Zusammenarbeit mit China zu reden, aber sich gleichzeitig in innere Angelegenheiten einzumischen. Die Taiwan-Frage stehe im Zentrum der chinesischen Kern-Interessen. Die USA dürften hier keine „roten Linien“ überschreiten. Chinas Führung betrachtet die demokratische Inselrepublik als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Hingegen versteht sich Taiwan längst als unabhängig. Doch die USA liefern Waffen, damit sich die Taiwaner im Falle einer Invasion durch China verteidigen können.

Kommt 2025 der Krieg mit China?

Zuvor sorgte in den USA die Einschätzung eines Vier-Sterne-Generals der US-Luftwaffe für Furore, der für das Jahr 2025 einen Krieg der USA mit China prognostiziert hatte: „Ich hoffe, ich liege falsch", schrieb General Mike Minihan zu seiner Prognose in einem Memo, das bereits auf den 1. Februar datiert ist und sich an alle Kommandanten des Air Mobility Command richtet. „Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir 2025 kämpfen werden." Die Begründung des Vier-Sterne-Generals: Die USA und Taiwan hielten im kommenden Jahr Präsidentschaftswahlen ab. Damit biete sich dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping die Gelegenheit, militärische Maßnahmen zu ergreifen, so Minihan. Das US-Verteidigungsministerium jedoch erklärte, dass es Minihans Ansichten nicht teile.

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