Peking

China: Katholiken kämpfen gegen Coronavirus

Im Wettlauf mit der Zeit setzen sich katholische Gläubige für die Bevölkerung ein. Katholische Krankenhäuser, Diözesen, Pfarreien und Bewegungen organisieren Hilfsmaßnahmen. Pfarrer Wang: Christliche Nächstenliebe macht keinen Unterschied in Bezug auf Religion, Ethnie oder Nationalität.
Coronavirus - China: Pendler in einer U-Bahn tragen Mundschutz
Foto: - (CHINATOPIX/AP)/dpa | China, Guangzhou: Pendler in einer U-Bahn tragen Mundschutz. Die Zahl neuer Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus in China ist erneut gestiegen.

Das Coronavirus breitet sich weiter aus. In China sind inzwischen mehr als 900 Menschen an den Folgen der Infektion gestorben. Die Zahl der in Festlandchina registrierten Krankheitsfälle stieg ebenfalls weiter deutlich an und liegt nun bei mehr als 40.000, wie die chinesische Regierung mitteilte. 

Dass zahlreiche Krankenhäuser, die von der katholischen Kirche getragen werden, Infizierte zur Behandlung aufgenommen haben, bleibt in der allgemeinen Berichterstattung unerwähnt. „Katholische Wohltätigkeitsorganisationen, Diözesen, Pfarreien, kirchliche Bewegungen, Priester, Ordensleute und Laien setzen alles daran, um auf die Bedürfnisse der chinesischen Bevölkerung einzugehen und sie die Unterstützung der Weltkirche spüren zu lassen“, schreibt der Fidesdienst.

"Kampf gegen die Uhr": Katholiken in China setzen sich ein 

Katholische Gemeinden nähmen von Anfang an am „Kampf gegen die Uhr“ teil: Viele katholische Krankenhäuser, Unternehmen und Fabriken katholischer Eigentümer arbeiten demnach mit den Zivilbehörden zusammen, um die Infizierten aufzunehmen oder das notwendige medizinische Material zu liefern. Darüber hinaus veröffentlichte den Informationen zufolge „Jinde Charitie“, die größte katholische Wohltätigkeitsorganisation auf dem chinesischen Festland, einen Spendenaufruf zum Kauf von erstem Notfallmaterial.

„Wir sind Katholiken, unser Herz und unsere Botschaft der Liebe ist universell. Wo nötig, sind wir bereit, unsere Nähe und Nächstenliebe für die Not leidende Menschheit zu zeigen, ohne Unterschiede in Bezug auf Religion, Ethnie oder Nationalität“, erklärte Pfarrer Wang Wie aus der Diözese Tianjin im nordöstlichen China gegenüber „Fides“.

"Als Krankenhausdirektorin bin ich besorgt, als Ordensfrau vertraue ich auf unseren Herrn Jesus Christus"

Die Leiterin eines katholischen Krankenhauses der „Holy Hope“-Schwestern in der Diözese Xianxian in der Provinz Hebei sagte laut der katholischen Agentur CNA: „Als Krankenhausdirektorin bin ich traurig und besorgt, aber ich bin eine Ordensfrau und vertraue auf unseren Herrn Jesus Christus und den mütterlichen Schutz der Jungfrau Maria. Wir wissen, dass der Papst und die katholische Glaubensgemeinschaft auf der ganzen Welt für uns beten und mit uns sind. Das gibt uns viel Kraft.“

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Geschätzte rund 13 Millionen von etwa 1,3 Milliarden Einwohnern der Volksrepublik China sind Katholiken. Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen „Patriotischen Vereinigung“ gibt es die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst. 

DT/chp

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