Erst vor wenigen Tagen hatte Wolfgang Baake seinen 75. Geburtstag gefeiert. Noch am 6. Dezember hatte er Gäste bei einer Feier an der Freien Theologischen Hochschule in Gießen begrüßen können, der er sich besonders verbunden fühlte. Nun ist Wolfgang Baake, wie seine Familie mitgeteilt hat, an einem langjährigen Herzleiden verstorben. Er zählte über Jahrzehnte zu den zentralen Persönlichkeiten der evangelikalen Publizistik.
Der ausgebildete Industriekaufmann, Jahrgang 1950, hatte an der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg Theologie studiert. Als Pastor im vorbereitenden Dienst war er dann in sieben Gemeinden in Berlin tätig. 1982 wurde er dann Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes Konferenz Evangelikaler Publizisten (KEP), aus der sich dann die „Christliche Initiative PRO“ entwickelt hat. Baake war bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2013 im Amt und wurde so zu einem Pionier christlicher Medienarbeit.
Zahlreiche Projekte und Initiativen begleitete er in dieser Zeit. Zum Beispiel den christlichen Medienpreis „Goldener Kompass“, der regelmäßig an Prominente verliehen wird, die sich für die Botschaft des Evangeliums starkmachen. Zu den Preisträgern zählten Cliff Richard, Günther Jauch, Heinz Rühmann oder Wim Thoelke, Baake selbst erhielt 2023 die Auszeichnung.
Unter Baakes Verantwortung fanden auch regelmäßige Seminare in Zusammenarbeit mit dem Bundespresseamt statt, wo die Teilnehmer mit den politischen Protagonisten, auch Ministern, zusammentrafen. Vor allem auch Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) schätzte, wie später Baake sich oft erinnerte, diesen Austausch.
Wolfgang Baake hatte aber auch wegen eines anderen Amtes einen engen Draht ins politische Berlin. Von 1999 an zunächst ehrenamtlich, dann von 2014 bis zu seinem Ruhestand 2016 hauptamtlich, war er Vertreter der Deutschen Evangelischen Allianz beim Deutschen Bundestag und bei der Bundesregierung.
Baakes Nachfolger als Geschäftsführer von „PRO“, Christoph Irion, würdigte ihn nun als einen „Pionier der christlichen Medienarbeit“ und „einen leidenschaftlichen Kämpfer dafür, dass das Evangelium von Jesus Christus in der medialen Öffentlichkeit Gehör findet“. Baake habe sich darum verdient gemacht, „dass junge Christen den beruflichen Weg in die Medien gefunden haben und gegangen sind“. Über mehrere Jahrzehnte habe er Medienmacher, die Christen sind, vernetzt und so deren Arbeit mitgeprägt. Baake hinterlässt eine Ehefrau, vier Kinder und zehn Enkel.
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