Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung DBK veröffentlicht Leitlinien

Im Religionsunterricht auf zentrale Glaubensinhalte konzentrieren

Der Religionsunterricht in der Grundschule soll noch stärker die Entwicklung religiöser und moralischer Werte fördern, heißt es in einem Papier der deutschen Bischöfe.
Religionsunterricht soll in der Grundschule noch stärker die Entwicklung religiöser und moralischer Werte fördern
Foto: Peter Steffen (dpa)

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat eine Erklärung über den Religionsunterricht in der Grundschule veröffentlicht, mit der sie die Richtung vorgeben will, in die sich der Unterricht in den nächsten Jahren entwickeln sollte. In dem am vergangenen Freitag vorgestellten Dokument formulieren die Bischöfe dazu sieben Leitlinien, die sie für eine „Weiterentwicklung der Didaktik und Methodik“ des Religionsunterrichts an der Grundschule in Zukunft als wichtig erachten.

Elementare Vorstellungen anderer Religionen behandeln

So soll sich der Religionsunterricht laut DBK in Zukunft auf die „zentralen Inhalte des christlichen Glaubens“ konzentrieren, aber auch elementare Vorstellungen anderer Religionen behandeln. Die Schüler würden nur dann erfolgreich lernen können, so heißt es, „wenn sie die Erfahrung machen, dass das, was sie lernen, für ihr Leben und für das Verständnis der Welt, in der sie leben, bedeutsam ist, und sie das Gelernte in einen größeren Sinnzusammenhang einordnen können“. Zudem müsse auch Raum für aktuelle Fragen bleiben. Dazu müsse die Stofffülle „mit Blick auf das realistisch Erreichbare“ reduziert und die „Heterogenität in den Lerngruppen“ berücksichtigt werden.

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Die Bischöfe betonen weiter, dass der Religionsunterricht in der Grundschule „noch stärker als bisher die Entwicklung religiöser und moralischer Werte und Einstellungen fördern“ müsse, um an Lebensrelevanz für die Kinder zu gewinnen. Für das gesellschaftliche Zusammenleben wichtigen christlichen Haltungen wie Verantwortung für die Schöpfung, Sensibilität für die Perspektive von Anderen oder Sinn für Gerechtigkeit und Solidarität könnten im Raum des Religionsunterrichts „grundgelegt und gefördert“ werden.

Besonderer Stellenwert: Theologisieren mit Kindern

Auch sollen die Reflexion und der Diskurs zu religiösen und interreligiösen, moralischen und sozialen Themen in Zukunft einen größeren Raum einnehmen. „Entsprechend wird das Theologisieren mit Kindern einen besonderen Stellenwert in der Aus- und Fortbildung der Religionslehrkräfte bekommen“, heißt es in dem Papier. Vor dem Hintergrund eines „erkennbaren Traditionsabbruchs und einer immer stärker werdenden Säkularisierung“ sei die Arbeit an der religiösen Sprach- und Kommunikationsfähigkeit noch notwendiger geworden als bisher.

Darüber hinaus beschreibt das Dokument auch grundsätzlich die zentralen Ziele und Aufgaben des Religionsunterrichts in der Grundschule, die unterschiedlichen Kontexte, in denen das Fach erteilt wird, die Bedeutung des Faches für Schüler, Eltern, Schule und Kirche sowie das didaktisch-methodische Fachprofil. Die Erklärung, die vom Ständigen Rat beschlossen wurde, richtet sich an alle für den Religionsunterricht in der Grundschule Verantwortlichen, an die Eltern und an die interessierte Öffentlichkeit.  DT/mlu

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