Metropolit Epiphanij, Oberhaupt der autokephalen Orthodoxen Kirche der Ukraine, hat die gesamte Orthodoxie aufgefordert, die „Worte und Taten“ des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill in Zusammenhang mit Russlands Krieg in der Ukraine zu verurteilen. Der Moskauer Patriarch habe „vom Ambo aus den Krieg gegen die Ukraine unterstützt“ und diejenigen, die ihm als Hirten vertrauten, „in den Tod geführt“, äußerte sich Epiphanij laut „Orthodox Times“ in seiner Predigt zum orthodoxen Osterfest. „Wer Blut an seinen Händen hat, kann weder den Kelch noch den Hirtenstab halten.“
Verbrechen dauern bis heute an
Russlands Armee habe „Schmerz, Trauer, Tränen, Leid, Zerstörung, Gewalt und Tod“ über ein friedliches Land gebracht, beklagte der orthodoxe Metropolit, der die von Moskau unabhängige Orthodoxie der Ukraine leitet, weiter. Am Vorabend der Fastenzeit habe der russische Machthaber Wladimir Putin den Befehl erteilt, ukrainische Städte und Dörfer anzugreifen „und unsere Brüder und Schwestern zu töten“. Die Verbrechen gegen das friedliche Volk der Ukraine würden bis heute andauern, so Epiphanij in seiner Predigt. Der Kiewer Vorort Butscha und die nahezu völlig zerstörte Stadt Mariupol seien zu berüchtigten Symbolen für die Verbrechen der russischen Armee geworden.
Epiphanij betonte aber auch, dass die Auferstehung Christi „inmitten der Dunkelheit und des Kriegsleids“ Vertrauen in den „Sieg von Wahrheit, Leben und Liebe“ gebe. Er zeigte sich all jenen gegenüber dankbar, „die im Gebet für Frieden in der Ukraine, durch humanitäre Hilfe, die Betreuung von Flüchtlingen oder durch Worte und Taten, die die russische Aggression verurteilen, ihre brüderliche Liebe gezeigt haben und dies weiterhin tun“. DT/mlu
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