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Fürstin Gloria: Von „Alter Messe“ geht große Wirkung aus

Gloria von Thurn und Taxis gibt gegenüber der Tagespost ihre Einschätzung zu „Traditionis custodes“ ab. Kritik an dem Erlass kommt zudem von der Bewegung „Maria 1.0“.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis
Foto: Rainer Fleischmann. | „Wer an nichts mehr glaubt, für den dürfte die alte Messe schlicht ein anachronistisches Ärgernis sein", so Fürstin Gloria gegenüber der Tagespost.

Das von Papst Franziskus in der vergangenen Woche veröffentlichten Motu proprio „Traditionis custodes“ sorgt weiter für Diskussionen. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, als Anhängerin des außerordentlichen römischen Ritus bekannt, erklärte auf Anfrage dieser Zeitung: „Offensichtlich geht von der ,Alten Messe‘ doch eine größere Wirkung aus, wenn sie so stark aus den eigenen Reihen bekämpft wird.“ Wer sich mit der Wirksamkeit diabolischer Kräfte abgefunden habe, wolle diese Messe natürlich verschwinden lassen. Gloria wörtlich: „Wer an nichts mehr glaubt, für den dürfte die ,Alte Messe' schlicht ein anachronistisches Ärgernis sein.“

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Maria 1.0: Von "Traditionis custodes" irritiert

Auch die Initiative „Maria 1.0“ äußerte sich gegenüber der Tagespost kritisch zu „Traditions custodes“. Das Motu proprio habe „uns und viele unserer Unterstützer irritiert“, so die neue Leiterin, Clara Steinbrecher, „da der Pontifex einschränkend und negativ auf den ,usus antiquor‘ reagiert, obwohl der weitgehend korrekt gefeiert wird und immer stärker Zulauf, insbesondere auch von jungen Menschen, erfährt“. Im Gegensatz dazu finde Liturgiemissbrauch vor allem im „novus ordo“ immer öfter statt. Dies werde von den zuständigen Stellen jedoch weitgehend geduldet. 

Nicht selten führe dies dazu, so Steinbrecher weiter, dass Gläubige stattdessen heilige Messen besuchen würden, die im „usus antiquor“ gefeiert werden. Nach Ansicht von „Maria 1.0“ liege das Problem somit weniger in der Feier des „usus antiquor“, sondern vielmehr darin, „dass der ,novus ordo‘ nicht so gefeiert wird, wie er vorgeschrieben ist“.  

Die traditionalistische Priesterbruderschaft St. Petrus erklärte in einer Stellungnahme, man habe den Erlass „mit Verwunderung“ aufgenommen. „Zutiefst betrübt“ zeigten sich die Petrusbrüder über die Motive, die der Papst anführe, „um den Gebrauch des Messbuchs des hl. Johannes XXIII. einzuschränken, das im Zentrum unseres Charismas steht“.

Petrusbrüder erkennen sich nicht in Kritikpunkten wieder

Man erkenne sich in keiner Weise in den vorgebrachten Kritikpunkten wieder, heißt es in der Stellungnahme der Petrusbruderschaft, die dieser Zeitung vorliegt. Es sei erstaunlich, „dass die vielen Früchte, die in jenen Apostolaten sichtbar werden, die mit dem Messbuch des hl. Johannes XXIII. verbunden sind, sowie die Freude der Gläubigen, die von dieser liturgischen Form profitieren, nicht erwähnt werden“. Viele Menschen hätten dank dieser Liturgie den Glauben entdeckt oder seien zum Glauben zurückgekehrt. „Es ist nicht zu übersehen, dass aus den oft jungen und blühenden Gemeinden viele christliche Familien, Priester- und Ordensberufungen hervorgegangen sind.“

Gleichzeitig bekräftigten die Petrusbrüder ihre „unerschütterliche Treue zum Nachfolger Petri“ und betonten, „dass wir unseren Konstitutionen und unserem Charisma treu bleiben und den Gläubigen weiterhin dienen wollen, wie wir es seit unserer Gründung getan haben“. Man hoffe auf das Verständnis der Bischöfe, „deren Autorität wir immer respektiert und denen gegenüber wir uns stets loyal verhalten haben“.  DT/mlu

Weitere Hintergründe zum Motu proprio Traditionis custodes erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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