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Die innovativen Ästhetiker feiern Sonntag

Das „Home Church TV“, ist eine Initiative der österreichischen Loretto Gemeinschaft. Jeder Sonntag soll ein Fest sein. Eine Messe und ein Lobpreis am Sonntag werden aus Salzburg ins Netz gestreamt.
Gottesdienst Live
Foto: Tobias Bosina 2 | Sonntags um 10:30 Uhr werden vom Gotischen Saal von St.Blasius oder dem neuen Medienzentrum der Erzdiözese Salzburg die Gottesdienste "Sunday Morning" live ausgestrahlt.

„Jeder Sonntag ist ein Fest“ kann man auf der Seite home-church.tv, einer Initiative der österreichischen Loretto Gemeinschaft, lesen. Tatsächlich ist jeder einzelne Online-Gottesdienst, genannt „Sunday Morning“, der Sonntags um 10:30 Uhr live vom Gotischen Saal von St.Blasius oder dem neuen Medienzentrum der Erzdiözese Salzburg ausgestrahlt wird, ein Fest für Augen, Ohren, Herz und Verstand. Langweilig wird einem bei dem fast eineinhalb Stunden Programm jedenfalls nicht. Es handelt sich um einen Gottesdienst, der an den Ablauf einer Heiligen Messe angelehnt ist, der sich jedoch radikal an kirchenfernen Menschen, die mit der Liturgie nicht vertraut sind und oft jahrelang kein Kirchengebäude mehr von innen gesehen haben, orientiert. 

Lobpreis und Lehre

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Ein typischer Sunday Morning beinhaltet moderne Lobpreismusik, lebensnahe Lehrserien zu Themen wie „Gott und Politik“, „Raus aus der Vorsatzfalle“ oder „Hoffnung“, Gebet und eine Fürbittzeit, in der die Gebetsanliegen von einer extra dafür eingerichteten Homepage verlesen werden, an die Menschen sich wenden. Im Anschluss gibt es für die Katholiken eine Eucharistiefeier.

Sunday Moring startete 2017 in Salzburg. Von Anfang an setzte das Leitungsteam auf das Internet und übertrug die Gottesdienste live. Seit dem ersten Lockdown erweiterten sie das Online-Angebot auf ein tägliches Programm. So können Zuseher an zwei Tagen die Woche eine Komplet mitbeten, am Donnerstag in die Fürbitte miteinsteigen und am Sonntag vor dem Sunday Morning eine klassischen Heiligen Messe mitfeiern.

Eine Million Menschen

Mittlerweile wird der Gottesdienst von fast einer Million Menschen pro Woche vor dem PC, Handy, Fernseher oder Radio aus verfolgt. Denn Sunday Morning wird nicht nur auf den zahlreichen Kanälen der Loretto Gemeinschaft übertragen, sondern auch auf Radio Horeb, Bibel TV und KIT-TV.

Für Patrick Knittelfelder, einer der Hauptleiter des „HOME Movements“, steht Professionalität an erster Stelle. „Niemand wird sich heute eine Messe im Internet ansehen, die mit einer wackeligen Kamera gefilmt wurde.“, meint er. Deshalb werden die Sendungen mit hochprofessionellem Equipment gefilmt und geschnitten. Das Geld für die teure Ausstattung kommt allein durch die Spenden von Zusehern.

Nicht auf Dauer online bleiben

Was motiviert die zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, sich bei so einem zeitaufwändigen Projekt zu beteiligen? „Für mich ist es die Dankbarkeit der Zuseher, die in den zahlreichen E-Mails, die wir wöchentlich erhalten, zum Ausdruck kommt“, sagt Patrick Knittelfelder.

„Wir erhalten viele Nachrichten von Freikirchler, die sagen, wenn sie die katholische Kirche so kennen gelernt hätten wie bei Sunday Morning, dann wären sie nicht ausgetreten“. Der 50-jährige Geschäftsmann erzählt auch von Katholiken, die nicht mehr in ihre Heimatpfarren gehen wollen, nachdem sie die Wärme, Herzlichkeit und den lebendigen Glauben, den die Sunday Mornings ausstrahlen, erlebt haben. „Diese Leute ermutigen wir, eine gute Pfarre zu finden und sich dort zu engagieren, denn: Auf Dauer kann man nicht von Online-Messen leben.“, so der Leiter.


Link zu der Initiative: 

Home church TV 

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Emanuela Sutter Bibel Gottesdienste Heilige Messe Katholische Kirche Katholizismus Liturgie

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