Der Eichstätter Bischöfe Gregor Maria Hanke hat sich gegen die Ergebnisse und Vorgehensweisen der viertenSynodalversammlung positioniert. Es habe einen „Knall“ gegeben, der „Klarheit gebracht“ habe, erklärte Hanke am Dienstag im Interview mit der Eichstätter „Kirchenzeitung“. Im Hinblick auf den Grundtext zu einer neuen Sexualethik sehe er „keine Entwicklung“, sondern vielmehr einen „Bruch“ im „christlichen Menschenbild“. Besonders in den Diskussionen über die Binarität des Geschlechts habe er einen „Abschied“ wahrgenommen.
Hanke: Einheit mit Weltkirche nicht aufgeben
Er wäre bereit, in Fragen der Homosexualität eine gewisse „pastorale Umkehr“ anzunehmen, so Bischof Hanke, aber man habe ihm gesagt, es sei eine „lehrmäßige Umkehr“ vonnöten. Für problematisch halte er die Zurufe von „de facto“ Diskriminierung, wenn Bischöfe einzelnen Papieren nicht zustimmen könnten: „Im Blick auf unsere Kontextualität mit der Weltkirche“ bedürfe es „noch einiges an Klärung“. Er wäre nicht bereit, die „biblische Lehre und die Einheit mit der Weltkirche“ aufzugeben.
Ihm blieben die Gründe, weshalb sich der Synodale Weg in die Sexualität des Menschen einmische, rätselhaft, so der Eichstätter Bischöfe: „Wäre es nicht viel wichtiger, wenn wir die Bedeutung der Person Christi und seines Heils für unser Leben in den Mittelpunkt stellen und von diesem archimedischen Punkt die Fragen und Themen angingen“?
Hanke betonte, ihm sei jedoch klar, dass das, was vergangenes Wochenende zu beobachten gewesen sei, keine wirkliche „Synodalität“ gewesen sei. Der Begriff bleibe „vage“.
Vergangenen Donnerstag war das Grundsatzpapier „Leben in gelingenden Beziehungen – Wegmarken einer neuen Sexualethik“ an der Zweidrittelmehrheit der deutschen Bischöfe gescheitert. Bischöfe Gregor Maria Hanke hatte sich bei der Abstimmung über den Text enthalten. DT/jmo
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