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Der Weg der Ahnungslosen 

Gibt es Wahrheit oder nicht. Der Pfarrer Guido Rodheudt geht dieser Frage auf den Spuren von Josef Pieper nach. Ein Werkzeug zur Kritik der Texte des Synodalen Weges. 
Guido Rodheudt geht dieser Frage auf den Spuren von Josef Pieper nach
Foto: dpa | Mit der Philosophie Josef Piepers (hier im Bild) legt der Priester und promovierte Philosoph Guido Rodheudt eine Kritik am defizitären Wahrheitsbegriff der Dokumente des Synodalen Weges vor.

In einem Artikel für die Initiative „Neuer Anfang“ hat Guido Rodheudt, Pfarrer von Herzogenrath, den Wahrheitsbegriff anhand der Philosophie des vor 25 Jahren verstorbenen Münsteraner Philosophen Josef Pieper untersucht. Entscheidend ist dabei, dass die Wahrheit vom Menschen unabhängig existiert. Nicht nur für Christen, so der in Philosophie promovierte Pfarrer, sei es hilfreich, ein wirklichkeitsgemäßes Menschenbild zu entwickeln. Als dramatisch bezeichnet es der Priester, wie sich der Eindruck bestätige, dass sich die Mehrzahl der Verantwortlichen für den Synodalen Weg offensichtlich nie in der nötigen Tiefe mit der Frage des Menschenbildes befasst hätten.

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Wahrheit bleibt

Die Wahrheit der Dinge, führt Rodheudt aus, bleibe bestehen, selbst wenn der menschliche Geist nicht wäre. Ferner bliebe die Wahrheit der Dinge auch dann bestehen, wenn es keine Dinge mehr gäbe. Als primäres Ort der Wahrheit bezeichnet Rodheudt mit Pieper den erkennenden Gottesgeist. Daraus leitet Guido Rodheudt die Unwandelbarkeit der Wahrheit ab. Weil erst der Ursprung im Erkennen Gottes aus der Wahrheit eine transzendentale, das heißt eine allem Seienden zukommende Eigentümlichkeit mache. Diese stamme nicht aus ihm selbst oder aus dem menschlichen Erkennen, sondern aus der es übersteigenden Wahrheit Gottes. „So viel zur Frage der Wandelbarkeit der Wahrheit“, schließt der Pfarrer an dieser Stelle. 

Kritik an der Lebenswirklichkeit

Mit dieser Grundlegung kritisiert Pfarrer Rodheudt die in den Texten des Synodalen Weges vorgefundene Anthropologie. Diese leite die Zugriffsmöglichkeit des Menschen auf die Welt nicht aus dessen Geistigkeit, sondern aus seiner Biologie ab. Daraus folgend kritisiert der Geistliche den aufgebauten Gegensatz Lebenswirklichkeit statt Wahrheit in Christus. Der von Guido Rodheudt auf der Internetseite der Laieninitiative veröffentlichte Text gibt in allgemeinverständlicher Sprache einen recht komplizierten Sachverhalt wieder, der für die sachgerechte Beurteilung der Texte des Synodalen Weges fundamental ist, nämlich die Frage nach der Existenz einer vom Menschen unabhängigen Wahrheit. DT/pwi


Der Text in voller Länge ist hier nachzulesen.

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