Die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat heute in Berlin mit großer Mehrheit Irme Stetter-Karp als Vorsitzende bestätigt. Das geht aus einer Pressemitteilung des ZdK hervor. Über 80 Prozent der Mitglieder sprachen sich demnach erneut für die dem ZdK seit 2021 als Präsidentin vorstehende Sozialwissenschaftlerin aus. Stetter-Karp trat dabei als einzige Kandidatin an. In einer Rede betonte sie den „Schatz der Vielfalt im ZdK“. Persönlich wolle sie „mit Energie und Leidenschaft“ die nächsten vier Jahre als Vorsitzende gestalten.
Weiterhin äußerte sich Stetter-Karp in ihrer Ansprache zur Bedeutung der katholischen Zivilgesellschaft für Kirche, Gesellschaft und Politik. Der Glaube gebe Kraft, öffentlich für die Würde aller Menschen einzustehen. Gemeinsam mit dem ZdK stehe sie in einer Zeit, in der Feinde der Demokratie stärker würden, dafür ein, dass Demokratie und Christsein zusammengehörten, so Stetter-Karp. „Wir zeigen Haltung – für eine gerechte Gesellschaft, für Zusammenhalt, für eine Erneuerung unserer Kirche!“ Gleichzeitig engagiere sich das ZdK auch für ein starkes, in die Tradition der Menschenrechte verankertes Europa.
Mock und Klose ausgeschieden
Neben ihrem Vorsitz beim ZdK ist Stetter-Karp zudem eine der beiden Präsidenten des Synodalen Weges und nimmt in ihrer Doppel-Funktion immer wieder Stellung zu wichtigen kirchen- und gesellschaftspolitischen Themen. Darüber hinaus ist sie seit 2020 auch Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge.
Außer Stetter-Karp wurden mit der Journalistik-Professorin Claudia Nothelle sowie dem Theologie-Professor Thomas Söding zwei weitere Mitglieder des Präsidiums im Amt bestätigt. Für die nicht erneut kandidierenden Birgit Mock und Wolfgang Klose rücken die Psychologin und Nahost- und Afrikaexpertin bei Misereor, Dorothee Klüppel, sowie der Volkswirt und Marktforscher Christian Gärtner, Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, nach.
Bereits am Morgen hatte Thomas Söding die Präsidiumserklärung „Das Europa der Zukunft gestalten“ präsentiert. Weitere wichtige Themen der Vollversammlung waren Migration, Extremismus, die Friedensbemühungen in der Ukraine sowie die deutsch-polnischen Beziehungen. Auf der Agenda stehen noch weitere Wahlen: So wird über die Sprecher der neu zugeschnittenen ZdK-Sachbereiche genauso abgestimmt wie über die Mitglieder des Hauptausschusses und der Gemeinsamen Konferenz aus Bischöfen und Laien. In weiteren Debatten stehen der sich wandelnde Sozialstaat und die Rolle der katholischen Zivilgesellschaft in den gesellschaftlichen Transformationsprozessen im Fokus. (DT/tmue)
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