Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Kompetenz der Bischöfe missachtet

Bistum Regensburg positioniert sich gegen Synodalen Rat

Die Pläne offenbarten ein Verständnis von Synodalität, das dem Papst und dem Kirchenrecht entgegenstehe, so der Regensburger Domkapitular.
Bischof Rudolf Voderholzer bei einer Vollversammlung des Synodalen Wegs.
Foto: Julia Steinbrecht (KNA) | Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer bei einer Vollversammlung des Synodalen Wegs.

Das Bistum Regensburg positioniert sich weiterhin deutlich kritisch gegenüber den nächsten Schritten des Synodalen Wegs. In einem am Sonntag auf der Website des Bistums veröffentlichten Beitrag heißt es, Vorarbeiten für einen „Synodalen Rat“ würden im Widerspruch zu einer klaren Weisung des Vatikans stehen. In einem Schreiben vom Januar dieses Jahres hatten Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und zwei weiteren Kurienkardinäle erklärt, dass weder Synodale Weg „noch ein von ihm eingesetztes Organ“ oder eine Bischofskonferenz die Kompetenz hätten, einen „Synodalen Rat“ auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene einzurichten.

Sakramentalität der Kirche findet keine Beachtung

In dem vom Regensburger Domkapitular Josef Kreiml verfassten Beitrag heißt es nun, der Synodale Rat sowie das vorbereitende Gremium des „Synodalen Ausschusses“ würden auf einem Verständnis von Synodalität basieren, „das sowohl dem Zweiten Vatikanischen Konzil als auch Papst Franziskus und dem Kirchenrecht entgegensteht“. Als rein demokratisches Instrument würde ein „Synodaler Rat“ die Kompetenzen der Bischöfe und der Bischofskonferenz missachten, schreibt Kreiml, der auch Ansprechpartner für den Synodalen Weg im Bistum Regensburg ist. „Das allgemeine Kirchenrecht und die Sakramentalität der Kirche finden dabei keine Beachtung.“

Lesen Sie auch:

Der Text erschien einen Tag vor der am Montag beginnenden Sitzung des Ständigen Rates der Deutsche Bischofskonferenz (DBK). Im Rahmen dieses zweitägigen Treffens soll es auch um die Finanzierung eines möglichen Synodalen Ausschusses aus Kirchensteuermitteln gehen. Dazu wäre jedoch die einstimmige Zustimmung aller 27 deutschen Diözesanbischöfe vonnöten.

Bislang ist geplant, dass der Synodale Ausschuss ab November seine Arbeit beginnt und bis 2026 die dauerhafte Einrichtung eines Synodalen Rats als gemeinsames Beratungs- und Entscheidungsorgan von Bischöfen und Laien in Deutschland vorbereitet.  DT/mlu

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Bistum Regensburg Deutsche Bischofskonferenz Kirchenrecht Papst Franziskus Pietro Parolin Zweites Vatikanisches Konzil

Weitere Artikel

Das deutsch-vatikanische Ringen um das Statut eines synodalen Gremiums für die Kirche Deutschlands geht in die nächste Runde.
20.11.2025, 17 Uhr
Guido Horst
Leo XIV. würdigt das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie in Rom 100 Jahre nach dessen Gründung.
19.12.2025, 11 Uhr
Stefan Heid
Das Weihnachtsfest hängt eng mit dem Bekenntnis von Nizäa zusammen, schreibt der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer: Wie eine Ikone zur Katechese über das Geheimnis Christi wird.
22.12.2025, 07 Uhr
Bischof Rudolf Voderholzer

Kirche

Papst Leo hat ganz recht: Der heilige Josef taugt auch heute noch als Idealbild traditioneller christlicher Männlichkeit.
24.12.2025, 11 Uhr
Regina Einig
Warum Heiligabend nicht vom Festmahl, sondern von Liebe, Gemeinschaft und Hoffnung lebt. Eine kulinarisch-theologische Betrachtung des Heiligabends in Deutschland und Polen.
24.12.2025, 10 Uhr
Dorothea Schmidt
Zu Ostern noch als Pilger, ab Mitte des Heiligen Jahres dann als Dauergast in Rom. Persönliche Eindrücke aus den Monaten des großen Jubiläums, das Millionen in die Ewige Stadt zog.
24.12.2025, 18 Uhr
Yannick Schmitz
Die Festnahme des Pastors Gao Yingjia steht stellvertretend für eine neue Repressionswelle gegen Chinas protestantische Hauskirchen – vor allem dort, wo Glaube digitale Räume nutzt.
23.12.2025, 14 Uhr
José García