„Unkenntnis der Schriften ist nämlich Unkenntnis Christi“, so wird der heilige Hieronymus in der Nummer 24 im Kompendium des Katechismus zitiert. Dort heißt es auch: „Die Heilige Schrift gibt dem Leben der Kirche Stütze und Kraft. Für die Kinder der Kirche ist sie Glaubensstärke, Speise und Quelle des geistlichen Lebens. Sie ist die Seele der Theologie und der pastoralen Verkündigung. […] Darum ermahnt die Kirche zu häufiger Lesung der Heiligen Schrift.“
Beim Lesen der Bibel spricht der himmlische Vater mit uns
In der 24. Folge des „Katechismus-Podcasts“ vertieft Theologin Margarete Strauss diese Stelle des Kompendiums. Was uns wirklich geistlich nähre, so Strauss, seien nicht die menschlichen Worte der Bibel, sondern das eine Wort Gottes, das durch diese menschlichen Worte hindurch zu uns spreche. Auch der himmlische Vater trete beim Lesen der Heiligen Schrift mit uns ins Gespräch. Und da in ihr der Heilige Geist am Werk sei, könne sie uns Antwort auf Fragen geben, tröste sie uns in Zeiten der Trauer, gebe sie uns ein stärkendes Wort und Orientierung in Zeiten der Ratlosigkeit.
In Bezug auf das Zitat des heiligen Hieronymus betont die Theologin, dass wir das Alte und Neue Testament lesen müssten, wenn wir in der Kenntnis und Liebe zu Gott wachsen und „immer bessere Jünger“ Jesu werden möchten. Dies könne man „im Privaten“ tun, indem man jeden Tag einen Abschnitt aus der Bibel lese – es gebe zu diesem Zweck auch sogenannte Bibel-Lesepläne. Man könne die Heilige Schrift aber auch durch die Liturgie besser kennenlernen. Bei der täglichen heiligen Messe höre man die Fortsetzung jeweils einer Schrift bei der Lesung und beim Evangelium.
Persönliches Bibelstudium und das Kennenlernen der Heiligen Schrift durch die Liturgie müssten sich dabei nicht ausschließen: Im liturgischen Kalender der Kirche finde man die Lesungen, die für den Tag vorgesehen seien. Diese könne man vor oder nach der Messe lesen, um sich mehr mit der Heiligen Schrift vertraut zu machen.
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