Wer evangelisieren will, der muss das Evangelium nicht nur kennen, er muss auch aus ihm leben. Das hat gestern Papst Franziskus am ersten „Wort Gottes Sonntag“ betont, den er jetzt zum ersten Mal gefeiert hat und der nun an jedem 26. Januar von der Kirche begangen wird. Eigentlich ist es ja klar, aber trotzdem verdient die Mahnung des Papstes, sich stärker dem Bibelstudium zu widmen, gerade hier in Deutschland viele aufmerksame Hörer.
Bibel zu sehr als historisches Dokument gelesen
Deutschland ist die Hochburg der historisch-kritischen Methode. Das heißt: Die Bibel wird zwar durchaus gelesen, aber viel zu sehr als historisches Dokument, nicht als die Frohe Botschaft, die konkret an uns in unserer Zeit gerichtet ist. So richtig es ist, sich die historischen Zusammenhänge immer wieder vor Augen zu führen, so macht der Papst doch den Gläubigen zurecht dazu Mut, das Evangelium unmittelbar auf sich wirken zu lassen. Er rät dazu, der Bibel einen festen Platz auf dem Nachttisch einzuräumen, ständig in ihr zu lesen – er will, dass wir die Schriftstellen und unser Leben in eine Beziehung zueinander setzen.
Zeichen, wie Christus uns im Alltag anspricht
Die Bibel wird so zum Begleiter und zum Zeichen dafür, wie Christus uns direkt, immer wieder in unserem Alltag anspricht. Und es ist klar: Aus dem was wir hören, folgt was wir tun. Die Gläubigen sind dann wie Buchstaben, die die Frohe Botschaft in der Welt sichtbar werden lassen. Freilich nicht nur am 26. Januar, sondern jeden Tag.
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