Der Katholikentag in Stuttgart hat offensichtlich ein massives Defizit. Wie das Bistum Rottenburg-Stuttgart dieser Zeitung am Donnerstag mitteilte, habe die Diözese nach ausführlichen Beratungen im Diözesanrat und auf Bitten der Katholikentagsleitung eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 470.000 Euro beschlossen, um Einnahmeausfälle aus dem Verkauf von Dauerkarten aufzufangen und damit tiefe Eingriffe in die Programmstruktur des Katholikentags zu vermeiden. Es sei davon auszugehen, dass diese Ausfallbürgschaft gezogen werde.
DBK räumt lediglich Kostensteigerungen ein
Auch der Katholikentag selbst räumte gegenüber dieser Zeitung Finanzierungsprobleme ein. Nach Angaben der Pressestelle hat die Corona-Pandemie im Veranstaltungsbereich „für eine extreme Kostensteigerung“ gesorgt. Die Ergebnisse von öffentlichen Ausschreibungen seien im Verhältnis zum Katholikentag Münster, der 2018 stattfand, teilweise doppelt so hoch ausgefallen. Teilweise hätten Ausschreibungen aufgehoben werden müssen, da keine Dienstleister gefunden und auf Alternativen ausgewichen worden sei. Der Katholikentag endet am Sonntag in Stuttgart und zählte nach offiziellen Angaben etwa 25.000 Teilnehmer, worin alle hauptamtlichen Mitarbeiter eingeschlossen sind. Das ist weniger als ein Drittel der Teilnehmerzahl des Münsteraner Katholikentags, zu dem 90.000 Personen gekommen waren.
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) räumte dieser Zeitung gegenüber lediglich Kostensteigerungen im Zusammenhang mit dem Katholikentag ein. DT/reg
Lesen Sie weitere Hintergrundberichte und Reportagen vom Katholikentag in Stuttgart in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".