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Immer die Verbindung von Schrift und Tradition im Blick

Von der ersten Begegnung an eine große Verbundenheit. Der Osnabrücker Sozialwissenschaftler Manfred Spieker blickt auf das Leben von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. zurück.
Manfred Spieker, emeritierter Professor für Christliche Sozialwissenschafte
Foto: watzmann-kg. | Manfred Spieker, emeritierter Professor für Christliche Sozialwissenschaften, blickt in der kommenden Ausgabe der Tagespost auf das Leben von Joseph Ratzinger/ Benedikt XVI. zurück.

Von seiner ersten Begegnung mit Joseph Ratzinger berichtet Manfred Spieker in der kommenden Ausgabe der Tagespost. Im Burkardushaus in Münster habe das Treffen stattgefunden, so Spieker. Eingefädelt habe es sein Doktorvater Hans Maier. An Ratzinger habe ihn fasziniert, dass er nicht nur unprätentiös, freundlich sei, sondern sich als Professor mit seiner Wissenschaft nicht nur am Schreibtisch und in Bibliotheken befasse, sondern auch auf den Knien vor dem Tabernakel.

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Biblisch begründen

Manfred Spieker, emeritierter Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück, beschreibt in seinem Nachruf schlaglichtartig die Lebensstationen des verstorbenen Papstes. Über dessen wissenschaftliches Wirken schreibt Spieker unter anderem, Joseph Ratzinger habe sich sein Leben lang darum bemüht, seine Dogmatik biblisch zu begründen. Das Verhältnis von Schrift und Tradition sei so ein zweites großes Thema seiner Theologie, fährt Spieker fort.

Moralische Fragen 

Mit Blick auf die römische Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation betont der Sozialwissenschaftler, Ratzinger habe in dieser Zeit im Zentrum der Kontroversen um die kirchliche Beteiligung an der nachweispflichtigen Schwangerschaftskonfliktberatung in Deutschland gestanden. Es ging Spieker zufolge in diesen Kontroversen um das moraltheologische Problem der unerlaubten Mitwirkung an einer bösen Tat und letztlich um die Frage, ob es in sich schlechte Handlungen gebe, die immer zu vermeiden seien, die also weder durch besondere Umstände noch durch gute Absichten zu guten oder akzeptierbaren Handlungen werden könnten. Spieker weist hier auf die Unterstützung des Kardinals bei Abfassung der Enzyklika „Veritatis splendor“ hin. 

Der emeritierte Wissenschaftler schließt seine Würdigung mit einer Schilderung der Zeit des Verstorbenen als Papst Benedikt und zeigt schlaglichtartig dessen Wirken auch in ethischen Fragen auf. Dazu verweist Manfred Spieker unter anderem auf die Enzyklika „Caritas in veritate“ und auf die Rede des Papstes im Deutschen Bundestag. DT/pwi

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost eine ausführliche Würdigung des verstorbenen Papst Benedikt XVI. durch den Osnabrücker Sozialwissenschaftler Manfred Spieker. 

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Vorabmeldung Benedikt XVI. Caritas Deutscher Bundestag Hans Maier Kardinäle Tod von Papst Benedikt XVI.

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