Papst Franziskus hat der altrituellen Petrusbruderschaft zugesichert, dass die Einschränkungen des Motu proprio „Traditionis custodes“ für sie nicht gelten. In einer Presseerklärung vom Montag verweist die Bruderschaft auf ein Dekret des Papstes, demzufolge alle Mitglieder der Bruderschaft die Befugnis haben, „das Messopfer zu feiern, die Sakramente und andere heilige Riten zu spenden und das Offizium zu verrichten, gemäß der jeweiligen Editio typica der liturgischen Bücher, die im Jahr 1962 in Kraft waren, das heißt dem Missale, dem Rituale, dem Pontifikale und dem Brevier.“
Petrusbrüder können in ihren eigenen Kirchen und Oratorien weiter wirken
Die Petrusbrüder können den Angaben zufolge von dieser Befugnis in ihren eigenen Kirchen und Oratorien Gebrauch machen; an anderen Orten jedoch nur mit Zustimmung des Ortsordinarius, außer für die privat gefeierte Messe. Im Februar 2022 wurden zwei Mitglieder der Priesterbruderschaft St. Petrus, Pater Benoît Paul-Joseph, Oberer des französischen Distrikts, und Pater Vincent Ribeton, Regens des Priesterseminars St. Petrus in Wigratzbad, vom Heiligen Vater in einer fast einstündiger Privataudienz empfangen.
Im Verlauf des Gesprächs habe der Papst klargestellt, dass Institute wie die Priesterbruderschaft St. Petrus nicht von den allgemeinen Bestimmungen des Motu Proprio Traditionis Custodes betroffen seien, da der Gebrauch der alten liturgischen Bücher an ihrem Ursprung stand und in ihren Konstitutionen verankert ist, heißt es in der Stellungnahme.
Das im Sommer 2021 veröffentlichte Motu proprio „Traditiones custodes“ sieht für die Feier der alten Messe und die Sakramentenspendung nach den liturgischen Büchern von 1962 deutliche Einschnitte vor. Inwieweit die Frage der Priesterweihen der Petrusbruderschaft davon berührt ist, geht aus den Angaben nicht hervor. DT/reg
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