Wo sie hinkommt, wird ihr bereitwillig der rote Teppich ausgerollt: Vergangenen Dienstag wurde die Gießener Abtreibungsärztin Kristina Hänel, die das Werbeverbot für Abtreibungen (§ 219a Strafgesetzbuch) zu Fall bringen will, im historischen Saal des Marburger Rathauses von Marburgs Oberbürgermeister Thomas Spieß (SPD) mit dem „Marburger Leuchtfeuer“ ausgezeichnet. Der Preis wird von der Stadt Marburg gemeinsam mit der Humanistischer Union verliehen. Die Laudatio auf Hänel hielt die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU).
Ehemalige Bundestagspräsidentin Süssmuth hielt Laudatio
In der Woche zuvor hob das Oberlandesgericht Frankfurt das Urteil des Landgerichts Gießen auf, mit dem Hänel im Oktober – bereits in zweiter Instanz – wegen Verstoßes gegen das Werbeverbot für Abtreibungen zu einer Geldstrafe von 6 000 Euro verurteilt worden war.
Einen Freispruch bedeutet diese Entscheidung nicht. Im Gegenteil. Für die Abtreibungsärztin, die ihren Fall vor das Bundesverfassungsgericht bringen will, fängt der Marsch durch die Instanzen nun wieder von vorne an.
DT/reh
Wer wissen will, wie die Abtreibungsärztin für ihren Rechtsbruch im Marburger Rathaus gefeiert wurde und warum das Oberlandesgericht Frankfurt das Urteil des Landgerichts aufgehoben hat, der findet den Bericht in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 04. Juli 2019.