Am vergangenen Samstag hat in Köln die Bundesmitgliederversammlung der Christdemokraten für das Leben e. V. (CDL) mit Vorstandswahlen stattgefunden. Susanne Wenzel wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig in ihrem Amt als Bundesvorsitzende bestätigt. Für zwei weitere Jahre stehen ihr als Stellvertreter der Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe, die Landesvorsitzende NRW Odila Carbanje und Patrick Sensburg zur Seite.
In ihrem Bericht kritisierte Wenzel die Abstufung des Lebensrechts ungeborener Kinder. Seit 2022 stiegen die Abtreibungszahlen kontinuierlich an, während die Geburtenrate sinke. „Die zuständigen Minister fördern lieber Abtreibung, Eizellenspende und Leihmutterschaft, anstatt Schwangeren in Konfliktlagen zu helfen“, so die Vorsitzende. Sie fordere eine große Offensive für das Leben mit einer guten Familien- und Sozialpolitik, die Abtreibungen und ihre Auswirkungen verhindere.
Zweimal der selbe Fehler
Mit Blick auf die Wahlkampfprogramme von CDU und CSU, die keinerlei Aussagen zum Lebensrecht enthielten, mahnte Wenzel weiter: „Unsere Arbeit ist wichtiger denn je. Wichtige Antworten etwa zur Ablehnung der Leihmutterschaft oder zur Eizellspende fehlen.“ Es sei nicht nachvollziehbar, wie man zweimal denselben Fehler machen konnte. Wie die anderen Parteien sollten auch CDU und CSU ihre Standpunkte zum Thema „Abtreibung“ klar formulieren.
Auch warnte sie vor der Einführung des Herz-Kreislauf-Stillstandes als zusätzlichem Todeskriterium bei der Organspende. Mit diesem Vorschlag senke man den Lebensschutz weiter ab, und schließe Patienten letztlich damit von Reanimationsmaßnahmen aus. Gleichzeitig würde man quasi „Organspender auf Abruf“ hervorbringen. Derzeit möchte die FDP ihren Vorschlag auf Intensivpatienten mit infauster Prognose beschränken. „Doch was kommt, wenn das dann auch nicht ausreichen sollte?“, kritisierte Wenzel. Die Christdemokraten für das Leben sind eine Lebensrechtsinitiative innerhalb der CDU/CSU und Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL). 1985 gegründet übernimmt Susanne Wenzel seit 2021 den Bundesvorsitz.
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.