In einer Stellungnahme fordert der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk am Freitag internationale Menschenrechtsorganisationen und die „gesamte internationale Gemeinschaft“ dazu auf, sich für die Freilassung zweier griechisch-katholischer Priester einzusetzen.
Klassisch „Stalinistische Methoden der Unterdrückung“
Die Geistlichen, Ivan Levytskyi und Bohdan Heleta, hätten sich entschieden, „selbst in den besetzten Territorien“ bei ihrer Gemeinde zu bleiben. Sie wollten ein „Hoffnungsschimmer“ für die sein, die unter der russischen Besatzung leiden. Nun werden sie, so Schewtschuk, „ohne Gnade“ gefoltert um mit „klassisch stalinistischen Methoden der Unterdrückung“ zu falschen Geständnissen gezwungen zu werden. Levytskyi und Heleta waren am 16. November im russisch besetzten Berdjansk festgenommen und entführt worden.
Die beiden Redemptoristen-Patres wirkten als Pfarrer beziehungsweise Kaplan an der Kirche „Mariä Geburt“ in Berdjansk, einer Stadt an der ukrainischen Schwarzmeerküste, westlich von Mariupol. Als Rechtfertigung für die Verhaftung habe man „militärische Objekte“ in ihrer Kirche platziert, um sie für illegalen Waffenbesitz zu beschuldigen, erklärt der Großerzbischof von Kiew. Nun würde ihnen täglich zwischen der Folter mit dem Tod gedroht.
Aufruf an Regierungen und Gläubige
Die „heldenhafter Pfarrer“ hätten keine Schuld, abgesehen von der Liebe zu „ihren Leuten, ihrer Kirche und der Gemeinschaft, die ihnen anvertraut wurde“. Schewtschuk appelliert an die „diplomatischen Repräsentanten und an die internationalen Menschenrechtsorganisationen und bittet sie, alles Mögliche zu tun, um die Leben dieser heroischen Priester zu retten“. Er bitte zudem die Kirche in der Ukraine und im Ausland, für ihre Erlösung zu beten.
Russische Besatzungsbehörden werfen den entführten Patres die Vorbereitung von Terrorakten gegen Russland vor. Nach russischen Angaben sollen im dortigen Pfarrhof Waffen, Munition und Bücher über die ukrainische Geschichte gefunden worden sein. DT/jmo
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