Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Berdjansk

Schewtschuk fordert Freilassung gefangener Priester

Russische Behörden würden zwei Geistliche „ohne Gnade“ foltern, um ihnen falsche Geständnisse zu entlocken. Der Großerzbischof appelliert an die internationale Gemeinschaft.
Großerzbischof Schewtschuk appelliert an die internationale Gemeinschaft.
Foto: Hennadii Minchenko (www.imago-images.de) | Die „heldenhafter Pfarrer“ hätten keine Schuld, abgesehen von der Liebe zu „ihren Leuten, ihrer Kirche und der Gemeinschaft, die ihnen anvertraut wurde“, so Schewtschuk.

In einer Stellungnahme fordert der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk am Freitag internationale Menschenrechtsorganisationen und die „gesamte internationale Gemeinschaft“ dazu auf, sich für die Freilassung zweier griechisch-katholischer Priester einzusetzen.

Klassisch „Stalinistische Methoden der Unterdrückung“

Die Geistlichen, Ivan Levytskyi und Bohdan Heleta, hätten sich entschieden, „selbst in den besetzten Territorien“ bei ihrer Gemeinde zu bleiben. Sie wollten ein „Hoffnungsschimmer“ für die sein, die unter der russischen Besatzung leiden. Nun werden sie, so Schewtschuk, „ohne Gnade“ gefoltert um mit „klassisch stalinistischen Methoden der Unterdrückung“ zu falschen Geständnissen gezwungen zu werden. Levytskyi und Heleta waren am 16. November im russisch besetzten Berdjansk festgenommen und entführt worden.

Lesen Sie auch:

Die beiden Redemptoristen-Patres wirkten als Pfarrer beziehungsweise Kaplan an der Kirche „Mariä Geburt“ in Berdjansk, einer Stadt an der ukrainischen Schwarzmeerküste, westlich von Mariupol. Als Rechtfertigung für die Verhaftung habe man „militärische Objekte“ in ihrer Kirche platziert, um sie für illegalen Waffenbesitz zu beschuldigen, erklärt der Großerzbischof von Kiew. Nun würde ihnen täglich zwischen der Folter mit dem Tod gedroht. 

Aufruf an Regierungen und Gläubige

Die „heldenhafter Pfarrer“ hätten keine Schuld, abgesehen von der Liebe zu „ihren Leuten, ihrer Kirche und der Gemeinschaft, die ihnen anvertraut wurde“. Schewtschuk appelliert an die „diplomatischen Repräsentanten und an die internationalen Menschenrechtsorganisationen und bittet sie, alles Mögliche zu tun, um die Leben dieser heroischen Priester zu retten“. Er bitte zudem die Kirche in der Ukraine und im Ausland, für ihre Erlösung zu beten.

Russische Besatzungsbehörden werfen den entführten Patres die Vorbereitung von Terrorakten gegen Russland vor. Nach russischen Angaben sollen im dortigen Pfarrhof Waffen, Munition und Bücher über die ukrainische Geschichte gefunden worden sein. DT/jmo

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Internationalität und Globalität Pfarrer und Pastoren

Weitere Artikel

Angriffe auf Zivilisten, willkürliche Hinrichtungen, Folter und Vergewaltigung, Entführung ukrainischer Kinder: die Liste der russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine ist lang.
12.08.2025, 09 Uhr
Marc Stegherr
Licht im Dunkeln: ‚Russlands Zukunft‘ kämpft gegen die Zensur und bringt die Opposition zurück. Wird dieser neue Sender die Wende im Kampf um die Köpfe der Russen herbeiführen?
16.06.2025, 11 Uhr
Marc Stegherr

Kirche

Wenn der Kuriale essen geht, muss er nicht mehr befürchten, von Antiklerikalen vergiftet zu werden.
10.12.2025, 14 Uhr
Mario Monte
Was hat sich verändert? Die Libanesen Penelope Boujaoude und Rony Rameh schildern die Eindrücke, die der Besuch von Leo XIV. in ihrer Heimat hinterlassen hat.
10.12.2025, 15 Uhr
Guido Horst
Beauftragung statt Sakrament: Die Studienkommission zu den Diakoninnen sieht keine historischen oder theologischen Gründe für die Frauenweihe, regt aber neue Dienstämter für Laien an.
10.12.2025, 10 Uhr
Guido Horst
Die Initiative Neuer Anfang ruft Katholiken dazu auf, dem Papst zu schreiben. Der Gründer der Initiative, Bernhard Meuser, erklärt die Beweggründe.
10.12.2025, 08 Uhr
Redaktion