Zwei griechisch-katholische Priester sind im russisch besetzten Berdjansk festgenommen und entführt worden. Die beiden Redemptoristen-Patres Ivan Levytsky und Bohdan Heleta wirkten als Pfarrer beziehungsweise Kaplan an der Kirche „Mariä Geburt“ in Berdjansk, einer Stadt an der ukrainischen Schwarzmeerküste, westlich von Mariupol. Die russischen Besatzungsbehörden werfen den beiden Geistlichen die Vorbereitung von Terrorakten gegen Russland vor. Russischen Angaben zufolge sollen in ihrem Pfarrhof Waffen, Munition und Bücher über die ukrainische Geschichte gefunden worden sein.
Der griechisch-katholische Exarch von Donezk, Erzbischof Stepan Meniok, wies alle diese Anschuldigungen zurück und forderte die umgehende Freilassung der beiden Priester. Seit dem russischen Einmarsch hätten sie sich allein auf ihre seelsorgliche Arbeit konzentriert. Sie hätten lediglich „das Wort Gottes und das Wort des Friedens für jeden Menschen verkündet“. Die Hausdurchsuchung in Kirche und Pfarrhof habe erst nach der Verhaftung der Geistlichen stattgefunden, als sie selbst keine Kontrolle mehr hatten. Sie seien Opfer einer Verleumdung, so der Erzbischof, der von einer „rechtswidrigen Entführung“ spricht.
„Renovabis“ fordert diplomatische Anstrengungen
Auch der Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerks „Renovabis“, Thomas Schwartz, fordert „die sofortige und unversehrte Freilassung der zwei engagierten Seelsorger“. Angesichts zahlreicher Berichte von Misshandlungen und Folter zeigt sich Schwartz besorgt: „Wir müssen leider das Schlimmste befürchten.“
Von der deutschen Bundesregierung und der Europäischen Union fordert Schwartz diplomatische Anstrengungen für die Freilassung der beiden Redemptoristen-Patres. „Wir müssen offen und wahrnehmbar die Verletzung fundamentaler Menschenrechte und die Willkür der russischen Besatzer benennen und dürfen nicht wegschauen. Die beiden Priester stehen dabei exemplarisch für viele andere unschuldige Menschen in den besetzten Gebieten“, so der „Renovabis“-Hauptgeschäftsführer. DT/sba
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