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Papst fordert Ende des türkischen Militäreinsatzes in Syrien

Nach der Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien seien viele Christen gezwungen, die Region zu verlassen, so Papst Franziskus. Von der internationalen Gemeinschaft forderte das Katholikenoberhaupt Dialogbereitschaft.
Militäroffensive der Türkei
Foto: Ismail Coskun (IHA/AP) | Ein Mann schwenkt eine türkische Nationalflagge und feiert die Übernahme einer syrischen Provinz durch das türkische Militär.

Zum derzeitigen Konflikt zwischen der Türkei und Syrien hat sich auch Papst Franziskus zu Wort gemeldet. Vor dem Mittagsgebet am Sonntag machte er deutlich, dass er auf eine rasche Lösung der Situation dringe. „Ich appelliere erneut an alle beteiligten Akteure und an die internationale Gemeinschaft, sich auf dem Weg des Dialogs ernsthaft für wirksame Lösungen einzusetzen.“

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Viele Christen müssen aus ihrer Heimat fliehen

Seine Gedanken gingen an das „geliebte und gequälte Syrien“, so der Papst, von wo aus wieder dramatische Nachrichten über das Schicksal der Bevölkerung im Nordosten des Landes zu vernehmen seien. Wegen militärischer Aktionen seien die Bürger gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. „Unter diesen Bevölkerungsgruppen gibt es auch viele christliche Familien“, betonte Franziskus.

Vergangenen Mittwoch hatte die türkische Armee eine lange angekündigte militärische Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien gestartet, nachdem amerikanische Truppen die Region zuvor verlassen hatten. Der Einsatz steht im Westen massiv in der Kritik.

Der katholisch-chaldäischer Vikar in Hassaka im Nordosten Syriens, Nidal Thomas, warnte in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vor einem Exodus der noch verbleibenden Christen aus Nordsyrien, sollte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die Offensive nicht beenden. „Wenn Erdogan nicht aufhört, werden alle verbleibenden Christen fliehen. Wir bitten um Intervention, um diese Tragödie zu verhindern.“

Fragiles Verhältnis droht, aus dem Gleichgewicht zu geraten

Auch das katholische Hilfswerk „missio Aachen“ warnte Berichten der „Katholischen Nachrichten-Agentur“ zufolge, dass das fragile Verhältnis zwischen den Religionsgemeinschaften und Ethnien in Nordsyrien aus dem Gleichgewicht geraten könne. Die Türkei plant, dort sunnitische Flüchtlinge anzusiedeln. Die Lage der assyrischen, aramäischen und armenischen Christen sei alarmierend, so misio.

Gleichzeitig drückte das armenische Patriarchat von Konstantinopel seine Unterstützung für die türkische Offensive aus. „Wir beten, dass die Operation Friedensquelle, die das Ende des Terrorismus und die Sicherheit unserer Grenzen zum Ziel hat, so bald wie möglich ihr Ziel erreicht und Frieden herstellt“, äußerte sich der Vorsitzende des Armenischen Patriarchats, Erzbischof Sahak Masalyan.

DT/mlu/KNA

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