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Jusos diffamieren Stauffenberg

Der SPD-Nachwuchs hat den Hitler-Attentäter beschimpft. Das Beispiel zeigt: Die Geschichtspolitik gehört zum gesellschaftlichen Umbau-Programms der Ampel dazu.
Stauffenberg hatte Unterstützer aus allen politischen Lagern
Foto: Matthias Schumann (www.imago-images.de)

Dass die Jusos in ihrem Geschichtsbild sich weniger an die Geschichtswissenschaft, sondern vor allem an ihre Ideologie halten, ist nicht neu. Deswegen wundert es auch nicht, wenn der SPD-Nachwuchs gestern zum Jahrestag des Hitler-Attentates auf seinem Facebook-Auftritt postete, Stauffenberg sei „ein Nationalist, Antidemokrat und Antisemit, wie der Rest der Nazi-Bande auch“ gewesen. (Zuerst hatte die „Junge Freiheit“ darüber berichtet, dann griffen auch andere Medien das Thema auf, mittlerweile ist der Beitrag gelöscht.)

Er hatte Unterstützer aus allen politischen Lagern

Stauffenberg war ganz gewiss kein Muster-Demokrat, wie sollte er es auch sein. Seine historische Leistung liegt darin, dass er aus ethischen Motiven (die gerade in seiner Herkunft begründet liegen) dazu bereit war, diesen Schritt zu tun. Und er fand dazu Unterstützer aus allen politischen Lagern, gerade auch bei Sozialdemokraten wie bei Wilhelm Leuschner und Julius Leber. Sie verband ein tiefer Patriotismus und der Wille, die Ehre Deutschlands zu retten. So überwanden sie politische Gräben.

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Bei den Jusos läuft es genau andersherum. Sie wollen politische Gräben aufreißen. Patriotismus an sich ist für sie ein Grundübel. Abgesehen davon, dass in ihrer geschichtspolitischen Taktik für die Komplexität der historischen Zusammenhänge sowieso kein Platz ist. Aber wie gesagt, das ist alles nicht neu. Das war erwartbar. 

Die Ampel will die Deutungshoheit über die Geschichte

Interessant wird dieser Vorgang, wenn man ihn in Zusammenhang bringt mit den anderen gesellschaftlichen Umbauarbeiten der Ampel. Der selbsternannten „Fortschrittskoalition“ geht es offenbar nicht nur um die „Lufthoheit über den Kinderbetten“. Die Deutungshoheit über die Geschichte ist hier auch von Bedeutung. Wer Begriffe, Werthaltungen, Institutionen kippen will, der muss die Erinnerung an ihre Bedeutung auslöschen oder aber so umdeuten, dass der eigentliche Inhalt von der Propaganda überlagert wird. Genau dieser Effekt setzt ein, wenn man aus Stauffenberg als einem Helden der „alten Bundesrepublik“ plötzlich einen Helfershelfer der Täter macht.

Bleibt zum Schluss eigentlich nur die Frage: Sind die Jusos bewusste Propagandisten dieses ideologisierten Geschichtsbildes oder selbst schon Opfer der Propaganda? Wer den Geschichtsunterreicht an manchen Schulen kennt, wird das Zweite für möglich halten können.

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Sebastian Sasse Jungsozialisten Patriotismus Wilhelm Leuschner

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