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Grüne müssen draußen bleiben

Die Hessen-CDU setzt auf die SPD statt auf die Grünen. Aber das ist keine Auferstehung der Stahlhelm -Fraktion. Ein Kommentar.
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein
Foto: IMAGO (www.imago-images.de) | Eine Koalition mit der SPD statt mit den Grünen, wie Hessens Ministerpräsident Boris Rhein sie anführen wird, ist ein Signal bis nach Berlin.

Die Schwarzen sehen rot. Den Hessen ist klar, eine Koalition mit der SPD statt mit den Grünen, das ist ein Signal bis nach Berlin. Es ist mindestens eine Distanzierung vom Günther/Wüst-Kurs. Und stärkt Friedrich Merz den Rücken in seinem Kurs in der Migrationspolitik. 

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Aber die kurzfristige Abkehr von den Grünen ist keinesfalls als Rückkehr in Zeiten zu verstehen, die manche, die sich als konservativ bezeichnen, voller Nostalgie zurücksehnen. Die hessische CDU galt einst, unter der Führung von Alfred Dregger, als der Exponent der sogenannte Stahlhelm-Fraktion. 

Diese CDU kann mit allen

Mit dem Bündnis mit den Grünen, die früher der Todfeind waren, haben sich diese alten Formationen in Hessen aber schon vor zehn Jahren gelöst. Sie werden nicht mehr wiederkommen. Und das ist auch ganz gut so. Wir leben nun einmal nicht mehr in den 80ern.

Das hessische Beispiel zeigt etwas anderes: Diese CDU kann mit allen. Das aktuelle Ja zur SPD ist ja keineswegs ein generelles Nein zu den Grünen. Das, was gerade gefällt, das ist auch möglich. Man könnte sagen, die CDU ist beim Politik-Tindern angekommen. Wir werden schnell sehen, ob es mehr als ein One-Night-Stand ist.

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