Das erste Apostolische Schreiben von Papst Leo, das der Vatikan vor einer Woche nicht als Enzyklika, sondern als „Exhortation“ (Ermahnung) unter dem Titel „Dilexi te“ (Ich habe dich geliebt) veröffentlicht hat, ist auf keine große Resonanz gestoßen. Der eine Grund war ein äußerer Umstand: In der Nacht zuvor hatte der amerikanische Präsident Donald Trump die Einstellung der Kampfhandlungen im Gaza-Streifen und die Freilassung der israelischen Geiseln angekündigt. Die Medien hatten im Verlauf des Tages genügend zu tun, diese Wende in Nahost auszuleuchten und zu erklären – das Papstschreiben geriet in allen Nachrichten zur Randnotiz.
Die Sorge für die Armen als Weg der Nachfolge Christi
Das erste Schreiben von Leo XIV. ist zugleich das letzte von Papst Franziskus. Auffallend ist der christologische Kern.
