Joana Cotar, frühere Abgeordnete der AfD, jetzt fraktionslose Abgeordnete, will die politische Lücke rechts der Mitte zwischen CDU und AfD schließen. „Ich versuche, genau dieses konservativ-freiheitliche Lager in Deutschland zu sammeln“, so Cotar im Interview mit der „Tagespost“. Konkret könne die Politikerin dazu noch nichts sagen. Allerdings betonte sie, dass sie noch von keinem Gesprächspartner gehört habe, mit ihrem Ziel eines breiten konservativ-freiheitlichen Zusammenschlusses falsch zu liegen. Zwar gebe es feine Unterschiede, wie die Sicht auf Russlands Krieg gegen die Ukraine, doch die fielen, so Cotar, „nicht so sehr ins Gewicht“.
Vereinend sei das Stichwort „Freiheit“, das sich durch alle Bereiche ziehe. „Die neue Kraft muss vor allem darauf setzen, die staatlichen Eingriffe so weit wie möglich zurückzuschrauben“, so Cotar. Konservativ-freiheitliche müssten gemeinsam gegen die Zerstörung durch eine linke Agenda vorgehen. „Immer mehr Menschen erkennen, dass die Linken und Grünen keine Antworten auf die wesentlichen Probleme unserer Gesellschaft haben.“ Cotar forderte deshalb gegenseitige Unterstützung von Konservativen und Freiheitlichen.
Cotar zeigte sich überzeugt, dass christliche Werte fehlten, die die Kultur in Deutschland ausmachen würden, obwohl sie selbst keiner Kirche angehöre. „Stattdessen versucht die hochproblematische und in Teilen antisemitische Klimabewegung sich als Ersatzreligion und bindet die Menschen mit einer Geschichte und dem Angebot einer neuen Gemeinschaft an sich“, so Cotar. Nach eigener Aussage will Cotar aber keine „Anti-Partei“ gründen, „die bei allem dagegen ist“. „Ich will, dass wir den Menschen beweisen, warum wir die besseren Lösungen für die Probleme haben.“
Joana Cotar ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags. Vor über einem Jahr war sie aus der AfD-Fraktion ausgetreten. Als Grund hatte sie angegeben, dass die Partei „rote Linien überschritten“ habe. Cotar kritisierte die „Anbiederung an die diktatorischen und menschenverachtenden Regime in Russland, China und jetzt auch den Iran“, sowie „Dauermobbing im Kampf gegen innerparteiliche Gegner“ und „korrupte Netzwerke innerhalb der Partei“. DT/sdu
Das vollständige Interview mit Joana Cotar lesen Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.