Petitionen im Netz, vor allem aber: unzählige Mails an die Wahlkreis-Abgeordneten der Union. Schließlich die Wortmeldungen der Bischöfe Voderholzer, Oster, Woelki und Dieser. Und dann hat auch das ZdK Position bezogen. Das alles hat eine Wirkung gehabt. Deswegen wurde gestern im Bundestag die Richterwahl verschoben.
Christen sind eine Macht. Und sie werden gehört. Eine weitere Lehre: Lebensschutz wird, anders als von bestimmter Seite gerne suggeriert, keineswegs von der Öffentlichkeit als Randthema wahrgenommen. Schließlich: In den christdemokratischen Parteien gibt es vor allem an der Basis noch viele Menschen, die nicht nur nicht bereit sind, solche programmatischen Prinzipien über Bord zu werfen, sondern in ihnen die Grundlage für ihr politisches Selbstverständnis erkennen.
Es reicht nun nicht aus, über diesen ersten Etappensieg zu triumphieren. In dieser Richtung muss es weitergehen. Erfreulich ist es auch, wenn diese Mobilisierung bei solchen Fragen, bei denen es um Leben und Tod geht, kirchenpolitische Lagergrenzen überwindet. Schließlich: Für Christen ist natürlich klar, dass solche Proteste niemals mit Hass und Gewalt verbunden sein können. Deswegen ist es sehr bedauerlich, dass Frauke Brosius-Gersdorf offenbar auch Morddrohungen erhalten hat. Hier kann es keinerlei Toleranz geben. Hier haben Polizei und Justiz das Wort.
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