Am Donnerstag fanden Mitarbeiter der Beratungsstelle für schwangere Frauen „Pro Femina“ das äußere Gebäude, also Wände, Fenster und Tür, mit pinker Farbe besprüht. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hingen an Kleiderbügeln Zettel mit einschlägigen Parolen wie „Föten töten“, „My body, my choice“ und „Abtreibung entkriminalisieren“. Dem Farb-Anschlag ging wachsender politischer Druck linker Parteien voran, wie der Homepage des Vereins „Pro Femina“ zu entnehmen ist. Am 25. September 2020 hatte der Münchner Kreisverband der Partei DIE LINKE. im Münchner Stadtrat die „umgehende Schließung“ des Beratungszentrums in der Widenmayerstraße beantragt.
Beratung unterbinden
In Berlin ist man mit dem Anliegen, Beratung und Hilfe für Schwangere in Not zu verbieten, bereits einen Schritt weiter: Auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, der SPD und DIE LINKE, hat die Bezirksvollversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf mit großer Mehrheit den Beschluss gefasst, „Einseitige Schwangerschaftskonfliktberatung zu beenden!“. Konkret fordert die Versammlung das Bezirksamt auf, „Schwangerschaftskonfliktberatung durch Einrichtungen ohne staatliche Anerkennung, wie im Fall von Pro Femina e.V.,“ zu „unterbinden“.
Nicht kampflos ergeben
Der Vorsitzende des Vorstands von Pro Femina, Kristijan Aufiero, schreibt in einem Blogeintrag auf der Homepage, dass sich die Mitarbeiter durch „politische Angriffe auf die Beratungsfreiheit nicht kampflos geschlagen geben werden.“ Und: „Erst recht werden wir der Gewalt der Straße niemals weichen.“ Pro Femina hat auf ihrer Homepage ein Dokument mit hundert aus über tausend dankbaren Rückmeldungen von beratenen Frauen zusammengestellt, die sie in den letzten zwölf Monaten erhalten haben. „Ich denke, dass die Verbreitung der Wahrheit über unsere Beratung vermutlich die einzige Chance ist, gegen das politische Unrecht vorzugehen, dass
sich immer deutlicher abzeichnet.“, so der Vorsitzende Aufiero. DT/esu
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