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Anschlag auf Beratungsstelle von „1000plus“ verübt

Eingeschlagene Scheiben und Graffiti: Unbekannte haben das Berliner Büro von „Pro Femina“ verwüstet. Ein Bekennerschreiben weist in das „Pro Choice“-Milieu.
Anschlag auf "1000plus" in Berlin in der Nacht auf den 7. Oktober 2019.
Foto: 1000plus | Anschlag auf "1000plus" in Berlin in der Nacht auf den 7. Oktober 2019.

Angriff gegen den Lebensschutz: Auf die Beratungsstelle des Vereins „Pro Femina e.V.“ in Berlin ist ein Anschlag verübt worden. Der Verein berichtete am Montag auf seiner Internetseite über „eingeschlagenen Fenster, beschmierte Wände, Türen, Teppiche“. Zugleich wurde auf der linksradikalen Internetplattform „indymedia“ ein Bekennerschreiben veröffentlicht. Demnach wollen radikale Feministen für den Übergriff verantwortlich sein. Der Verein „Pro Femina“ steht hinter dem Lebensschutz-Projekt „1000plus“.

Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden von „Pro Femina“, Kristijan Aufiero, sei davon auszugehen, „dass wir für Reparaturen, Wiederherstellung und Reinigung mit einem fünfstelligen Betrag zu rechnen haben“. Unklar sei, in welchem Umfang der Verein gegen die Schäden versichert sei. Im anonym veröffentlichten Bekennerschreiben heißt es: „Wir haben am Wochenende des 05./06.10 das Büro der Vereins Pro Femina am Adenauer Platz am Ku‘damm besucht. Wir brachen in das Gebäude ein, zerschlugen die Scheiben im dritten Stock, hinterließen einen zugeschmierten Flur mit Farbe und Buttersäure und den Spruch ‚Pro Choice!‘ dazu [sic!] verklebten wir das Schloss.“

Attentäter wollen "mit allen Mitteln angreifen"

Weiter heißt es in dem Schreiben, der Verein „Pro Femina“ sei „Teil eines patriarchalen und menschenfeindlichen Systems“. Mit der Beratung, die auf den Schutz der ungeborenen Kinder schwangerer Frauen abzielt, werde Frauen „die freie Entscheidung“ abgesprochen „und über ihre Körper und Leben bestimmt“. Das Bekennerschreiben schließt mit dem Aufruf, man wolle „die Wortführenden und Vereine der Lebensschutzbewegung mit allen Mitteln angreifen!“.

Aufiero bezeichnete die Anschuldigungen gegenüber seinem Verein als Verleumdung und Manipulation. „So wird Hass gesät und zur Gewalt gegen Andersdenkende angestachelt.“ Auch die Selbstbezeichnung der Angreifer als Feministen wies er zurück. „Wenn ihnen wirklich Frauen am Herzen liegen, warum gründen die Urheber dieses Vandalismus keine eigenen Beratungs- und Hilfsangebote für Schwangere? Warum nur kaputtmachen und nicht etwas anderes aufbauen, etwas, was sie für besser halten?“

"Pro Femina" will Arbeit bald wieder aufnehmen

Weiter bat Aufiero in seiner Mitteilung darum, den Verein mit „Gebeten durch die nächsten Tage und Wochen“ zu tragen. „Ich verspreche Ihnen, dass wir das Feld nicht jenen überlassen werden, die nichts als Zerstörung im Sinn haben.“ „Pro Femina“ werde sein Beratungsangebot in Berlin „baldmöglichst wieder aufnehmen“. Zugleich erklärt der Verein auf seiner Internetseite, in der aktuellen Stimmungslage gehe es „um die Existenz des größten Pro-Life-Beratungsangebots, das es in Deutschland und Europa gibt“. Es erscheine „nicht mehr undenkbar, dass es unter einer neuen Bundesregierung mit linkem Vorzeichen nach der im Raum stehenden Neuwahl tatsächlich zum Äußersten kommt“.

Neben Berlin betreibt „Pro Femina“ auch Beratungsstellen in München und Heidelberg. Zudem erhalten schwangere Frauen in Konfliktsituationen online umfangreiche Informations- und Hilfsangebote. Ziel der Beratung ist nach Angaben des Vereins eine Entscheidung für das ungeborene Leben. Der Verein stellt keine sogenannten „Beratungsscheine“ aus.

DT/kma

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Redaktion 1000plus Pro Femina e.V.

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