Eine relative Mehrheit von 43 Prozent der Deutschen ist der Meinung, dass die EU den Flüchtlingen an der polnisch-belarussischen Grenze humanitär helfen sollte. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Gleichzeitig sind 33 Prozent der Befragten gegen ein humanitäres Eingreifen. 17 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen.
42 Prozent der Katholiken für humanitäre Hilfe
Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Die EU sollte den Flüchtlingen an der polnisch-belarussischen Grenze humanitär helfen.“ Während Befragte aus dem Osten in der Frage nach humanitärer Hilfe gespalten sind, (40 Prozent dafür, 37 Prozent dagegen), sprechen sich Befragte aus dem Westen Deutschlands relativ-mehrheitlich dafür aus (44 zu 31 Prozent).
Unter den katholischen Befragten kommt die Erhebung beinahe zum selben Ergebnis wie im Bundesdurchschnitt: Eine relative Mehrheit von 42 Prozent der Katholiken ist der Ansicht, dass die EU den Flüchtlingen an der polnisch-belarussischen Grenze humanitär helfen sollte. 33 Prozent von ihnen sind gegenteiliger Ansicht. Von den Protestanten sind 50 Prozent für humanitäre Hilfe. 29 Prozent sind dagegen. Freikirchliche Befragte sprechen sich zu 39 Prozent für humanitäre Hilfe an der polnisch-belarussischen Grenze aus. 28 Prozent von ihnen sind dagegen.
Die Erhebung, für die 2.096 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 19. und dem 22. November befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Am häufigsten sprechen sich Anhänger der Grünen mit 70 Prozent dafür aus, dass die EU den Flüchtlingen an der polnisch-belarussischen Grenze humanitär helfen sollte. Darauf folgen Anhängern der Linken (65 Prozent) und der SPD mit 58 Prozent. Von den Wählern der Union stimmen 40 Prozent für humanitäre Hilfe, von den FDP-Anhängern 33 Prozent. Am seltensten dafür sind Anhängern der AfD (14 Prozent). DT/mlu
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