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Wer wohnt in der Weihnachtskrippe?

Krippe
Foto: Imago/xkipgodix | Wenn du zur Krippe gehst und die kleinen Figuren betrachtest, kannst du dich an ihre Bedeutung erinnern. Die Krippe erzählt von der Liebe Gottes.

An Weihnachten bauen viele Menschen zuhause eine Krippe auf. In der Krippe stehen dann kleine Figuren von Maria und Joseph mit dem Jesuskind. Bei dir zuhause auch? Welche Tierfiguren gibt es an deiner Krippe? Schafe, Rinder und vielleicht einen Esel? Zur Krippe gehören auch ein Engel, Hirten und die heiligen drei Könige. Sie kommen aber erst kurz nach Weihnachten, mit Geschenken für das Jesuskind.

Der heilige Franz von Assisi baute die erste Krippe

Krippen gibt es bereits sehr lange. Deine Großeltern hatten bestimmt eine, und deine Urgroßeltern, und Ur-ur-Großeltern, und so weiter. Vielleicht hast du ja sogar noch ein paar Krippenfiguren von ihnen! Die Idee, so eine Krippe zu bauen, kommt wahrscheinlich vom heiligen Franziskus von Assisi. Kennst du ihn? Er ist der Heilige, der sich viel um arme Menschen kümmerte, und der sogar mit Tieren sprechen konnte.

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In einem Jahr wünschte er sich kurz vor Weihnachten, die Geburt Jesu nachzustellen, damit er und die Menschen besser verstehen könnten, wie bitter die Not war, in die der kleine Jesus hineingeboren wurde. Sein Freund Johannes half Franziskus, diesen Wunsch zu ermöglichen. In Greccio, dem kleinen italienischen Dorf, in dem Johannes lebte, baute er einen kleinen Stall mit einer Krippe auf, mit Heu, dem Ochsen und dem Esel. 

Lebendige Krippenfiguren

Am 25. Dezember kamen aus den Dörfern in der Nähe viele Menschen herbei, zur Weihnachtsmesse. Sie freuten sich sehr über die große Krippe im Dorf. Einige unter ihnen erklärten sich bereit, die Krippenfiguren zu spielen: Eine Frau war Maria, ein Mann Joseph, ein kleines Baby das Jesuskind. Auch für die Hirten und sogar Hirtenkinder und alle anderen Krippenfiguren fanden sich Schauspieler. Ein Priester feierte dann an der Krippe die Weihnachtsmesse. Danach kehrten die Menschen voll Freude in ihre Häuser zurück. Es war wirklich Weihnachten geworden! Seit diesem Weihnachtsfest, das im Jahr 1223 stattfand, gibt es also die Krippen-Tradition. 

Jedes Teil und jede Figur in der Krippe hat eine besondere Bedeutung. Papst Franziskus hat diese Bedeutungen einmal aufgeschrieben, damit wir sie nicht vergessen. Das große Geschenk, das Herz der Krippe, ist das kleine Jesuskind. Gott hat entschieden, in einem ganz kleinen und zerbrechlichen Kind zu uns zu kommen. Damit wir ihn in unsere Arme schließen können! So, wie das Jesuskind dich zärtlich anlächelt, so lächelt auch Gott dich an.

Dann gibt es Maria und Joseph, die Eltern. Sie freuen sich sehr über den kleinen Jesus! Maria zeigt uns, dass Gott uns immer durchs Leben führt, wenn wir ihm nur vertrauen. Sie war sehr überrascht und auch ein bisschen ängstlich gewesen, als sie vom Engel erfahren hat, dass sie die Mutter Gottes werden soll.

Doch sie hat Gott ganz fest vertraut – und es ist gut ausgegangen. Der heilige Joseph, ihr Mann, ist der Beschützer von Jesus und Maria. Er ist sehr treu und hat keine Angst, weil er weiß, dass Gott mit ihm ist. Als Gott ihm im Traum sagte, er solle sich gut um Maria und ihr Kind kümmern, zögert er keine Sekunde. 

Gott macht alles viel schöner!

Dann gibt es an der Krippe die Engel und den schönen Stern, der den Weg zur Krippe weist. Sie zeigen uns: Wir sind wie die Engel dazu aufgerufen, uns auf den Weg zur Krippe zu machen, um das Jesuskind zu sehen und bei ihm zu beten. Wir sind aufgerufen, im Leben immer wieder zu Gott zu gehen, nicht nur an Weihnachten.

Dann sind da die Hirten. Eigentlich müssten sie auf den Feldern sein, bei ihren Schafen. Das ist wichtig. Doch als der Engel ihnen berichtet, Jesus sei geboren, lassen sie alles stehen und liegen. Denn noch wichtiger ist für sie, das Jesuskind zu besuchen. Die Hirten zeigen uns, dass Gott das Wichtigste im Leben ist. Wenn wir ihm unser Leben schenken, kann uns nichts passieren. Im Gegenteil. Er macht alles viel schöner. Den Schafen der Hirten ist nichts geschehen, als sie alleine auf den Feldern waren. Und einige sind sogar mit zur Krippe gelaufen.

In manchen Krippen gibt es die Figur des Bettlers. Oder eine arme Frau mit einem Wasserkrug, mit dem sie am Brunnen täglich Wasser holt. Sie sind da, damit wir uns erinnern: Gott kommt vor allem für die Menschen zur Welt, die spüren, wie sehr sie seine Liebe brauchen. Eben, weil sie sonst nicht viel haben im Leben. 

Manche Menschen wollen Gott nicht

Das Traurige ist, wenn Menschen so viel Geld besitzen, dass sie denken, sie bräuchten Gott gar nicht mehr. Wenn du mal eine große Krippe siehst, ist an sie vielleicht der Palast des Herodes angebaut. Erinnerst du dich? Herodes war ein machtsüchtiger König, der gar nicht froh über das Jesuskind war. Sein Palast ist verschlossen und einsam. Herodes steht für die Menschen, die sich taub machen für Gott und seine frohe Kunde, weil sie denken, dass sie ihn nicht brauchen, oder dass er ihnen sogar gefährlich werden und ihre Macht in Frage stellen könnte.

Oft gehören zur Krippe dann noch kleine grüne Berge, blaue Bäche und wollige Schafe, und vielleicht ein paar Bäume. Sie zeigen uns, dass sich die ganze Schöpfung Gottes auf die Geburt des Jesuskindes vorbereitet! Und, dass Jesus nicht irgendwo hinkommt, sondern genau in unser Leben, in unsere Stadt oder unser Dorf.  
Hinter der Krippe oder darüber kann man einen Sternenhimmel aufbauen.

Vielleicht hängt so einer nicht über deiner Krippe. Aber vielleicht in der Kirche, in die du an Weihnachten gehst? Der Himmel ist dunkel, aber die Sterne leuchten hell. Auch das ist ein besonderes Zeichen: Manchmal ist Nacht in unserem Leben, denken wir. Das heißt, wir wissen zum Beispiel nicht genau, was die Zukunft bringt, wie es uns in der neuen Schule gehen wird oder ob wir die nächste Klassenarbeit bestehen. Aber wenn wir auf Jesus vertrauen, dann bringt er Licht in diese Nacht – so, wie die schönen Sterne den Himmel erhellen. 

Die Krippe zeigt: Gott ist jedem Menschen nahe

Dann gibt es da noch Ruinen, die manchmal zur Krippe gehören. Sie erinnern uns, dass in der Welt vieles kaputt ist. Es gibt Streit, Trauer oder Sorgen. Jesus kommt mitten in diese „Ruinen“ unseres Lebens hinein – und bringt neues Leben und Hoffnung. 

Wenn du zur Krippe gehst und die kleinen Figuren betrachtest, kannst du dich nun an ihre Bedeutung erinnern. Die Krippe erzählt von der Liebe Gottes. Mit dem kleinen Jesuskind, das ab dem Heiligen Abend in der Krippe liegt, möchte er uns sagen, wie nahe er jedem Menschen ist.

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Egal, in welcher Situation wir uns befinden. Ob wir in den Kindergarten oder die Schule gehen, ob wir Kinder oder Erwachsene sind, ob wir als Hirten unsere Schafe hüten, ob wir Bäckerin sind, oder ob wir im Krankenhaus als Arzt arbeiten.

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Elisabeth Hüffer Franz von Assisi Jesus Christus Papst Franziskus Weihnachtskrippen Weihnachtsmessen

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