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Komm, Jesus, in mein Herz!

Vielleicht staunst du über das Foto, denn es ist noch nicht Weihnachten! Lies nur bis zum Schluss und du entdeckst eine neue Weise, dich auf die Geburt Jesu vorzubereiten.
Mädchen mit Jesuskind
Foto: Notre-Dame de Vie | Wie diese zwei Mädchen, schau auf das kleine Kind, das machtlos ist, und denk daran, dass es Gott ist! Aus Liebe zu dir, zu jedem Menschen, macht er sich so klein.

Der Advent ist eine besondere Zeit: schöne Christkindlmärkte, besinnliche Adventslieder, Adventskränze, der angenehme Duft von Zimt – ja, eine wirklich schöne Zeit! Sie ist aber auch oft mit Stress verbunden, und dabei können wir das Wesentliche vergessen. Du weißt schon, dass der Advent die Zeit des Wartens ist und dass wir uns auf das Kommen Jesu vorbereiten. Jedoch kann jedes Weihnachtsfest einmalig sein, nicht bloß Wiederholung von den vergangenen Jahren.

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Es kann ganz neu sein. Wie denn? Es hängt natürlich von dir ab, aber nicht nur. Es ist ein Geschenk Gottes, der uns sein göttliches Leben gibt. Hast du schon gehört, wie die heilige Therese von Lisieux an Weihnachten plötzlich verändert wurde? Sie erzählt es uns in ihrer Lebensgeschichte: Am 25. Dezember hat sie die Gnade einer Bekehrung empfangen: Therese, die sehr überempfindsam war, hat ihre Stärke wiedergefunden, sie war nicht mehr die Gleiche. Jesus hat ihr Herz verändert! Auch dich möchte Jesus beschenken. Du wirst vielleicht nichts spüren. Aber wenn wir uns öffnen und vorbereiten, dann wird das Weihnachtsfest 2025 für dich sicher etwas Neues.

Weihnachten ist viel mehr als ein Geburtstag

Die Geburt Jesu auf der Erde gehört zu den großen Ereignissen der Geschichte, und wir feiern sie jedes Jahr. Aber Weihnachten ist nicht nur Erinnerung an Vergangenes, an Jesu Geburt vor 2000 Jahren. Weihnachten ist etwas Aktuelles, denn in der Feier des Heiligabends dürfen wir Jesus ganz neu in uns aufnehmen. Jesus will uns mit seiner Gnade, das heißt mit seinem Leben, beschenken. Er will uns erneuern und klopft bei jedem von uns an. Willst du ihm die Tür öffnen? 

Schauen wir auf das kleine Kind, das wir seit dem ersten Advent mit der ganzen Kirche ersehnen. Wer ist dieses Kind? Was macht es? Dieses Kind ist der Sohn Gottes, der Mensch wird. Es ist Jesus, der sich ganz klein macht. Er kommt als Baby zu uns, er erniedrigt sich, kann weder sprechen noch laufen. Seine Erniedrigung beginnt mit dem ersten Augenblick seines Lebens. Er spielt kein Kind, er ist es! Er wird wachsen und etwa 30 Jahre lang als verborgener Handwerker arbeiten. Danach wird er Wunder wirken, das Reich Gottes verkünden und schließlich am Kreuz sterben. 

In unseren Krippen ist Jesus ein kleines Kind, das uns zulächelt. Er ist lieb und goldig, wie alle Neugeborenen, vielleicht wie dein Geschwisterchen. Aber es ist viel mehr in diesem Kind! Wir wollen nicht beim Äußeren bleiben, sondern in die Tiefe des Geheimnisses gehen: Dieses Baby, das kommen wird, ist der große Gott, der Unendliche, den die Menschen anfassen können; der Gerechte, der in unsere ungerechte Welt kommt. Er ist der allmächtige Gott, der die Menschen retten und ihnen Freude in Fülle bringen will. 

Freuen wir uns mit Maria und Josef

Eine Mama, die ein Kind erwartet, freut sich auf das neue Leben, das sie in sich trägt, und trifft die Vorbereitungen für die Geburt. Maria macht es auch, sie besorgt Kleidung, Windeln, alles, was nötig ist. Josef stellt ein kleines Bett her. Auch wenn sie arm sind, haben sie mit großer Freude für alles gesorgt. In Nazareth ist alles bereit. Aber nun wird alles anders als geplant. Denn so lesen wir im Lukasevangelium: Kaiser Augustus erlässt den Befehl, dass alle sich in der Stadt eintragen lassen sollen, woher sie kommen. Josef und Maria müssen also nach Bethlehem. Es wäre für sie viel einfacher gewesen, zu Hause zu bleiben! Aber Josef und Maria sind es gewohnt, auf Gottes Wort zu hören und danach zu handeln. Gott spricht auch durch die Ereignisse – hier durch den Befehl vom Kaiser. Weißt du noch, was Maria geantwortet hat, als der Engel ihr sagte, dass sie ein Kind empfangen würde? Sie sagte: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“ Es war keine einmalige Antwort, es ist eine Grundhaltung bei Maria. Sie schenkt Gott alles, was sie hat, und alles, was sie ist. Denn sie weiß, dass sie Gott vertrauen kann.

Maria ist ein Vorbild für uns, wir können versuchen, ihre Haltung nachzuahmen, besonders in dieser Zeit vor Jesu Geburt. Maria versteht nicht alles, denn Gottes Wege sind für sie wie für uns geheimnisvoll, aber sie lässt sich von Gott leiten. Sie ist dankbar für alles, was sie empfangen hat, für ihren Sohn, den sie bald auf die Welt bringen wird, für Josef, der sie schützt. Sie schweigt, betet und überlässt sich Gott. Überlege, was du von Maria lernen kannst: Gott zu vertrauen? Auf sein Wort zu hören? Dankbar zu sein? 

Ein schöner Brauch

Unsere Gemeinschaft hat eine schöne Tradition vom Karmelorden übernommen. Im Advent machen wir öfter eine Prozession mit dem Jesuskind durch das Haus. Wer will, bekommt das kleine Kind und darf es für den nächsten Tag in seinem Zimmer behalten, es öfter anschauen und zu ihm beten.

Ihr habt zu Hause vielleicht schon eine Krippe aufgestellt, oder ihr werdet es bald machen, aber das Christkind liegt noch nicht drin; es wird erst am Heiligabend in die Krippe gelegt. Du kannst trotzdem jetzt schon auf dieses Kind schauen, wie die beiden Mädchen auf dem Foto. Im QR-Code findest du ein Bild, du kannst das Kind ausschneiden, es in die Hände nehmen oder es auf deinen Tisch legen, sodass du es immer wieder betrachten kannst. Schau auf das kleine Kind, das machtlos ist, und denk daran, dass es Gott ist! Aus Liebe zu dir, zu jedem Menschen, macht er sich so klein. Er macht sich arm, um uns reich zu machen.

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Auch die Erwachsenen betrachten gerne in der Vorweihnachtszeit das Jesuskind. Wir erleben das mit unserem Gebetskreis. Wie sehr freut sich der, der an der Reihe ist und das Kind empfängt! „Das Kind streckt die Händchen aus, und sein Lächeln scheint schon zu sagen, was er später als Mann sprechen wird: Kommt alle zu mir, die ihr schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ Diese Worte hat Edith Stein geschrieben. Auch dir sagt Jesus: Komm, ich will dir deine Sorgen abnehmen und dir Freude schenken.
Vielleicht möchtet ihr als Familie beten und das Kind vom einen zum andern reichen, während ihr singt. Jeder kann auch laut beten, zum Beispiel:

Komm, kleines Kind, wir warten auf dich,
Komm, Jesus, wir brauchen deinen Frieden,
Jesus, du bist der große Gott, der kommen wird, und du machst dich so klein.
Jedes Gebet macht Jesus Freude. 
Wir wünschen euch eine gute Vorbereitung auf Weihnachten!


Marie-Therese Rouxel und Sibylle Schmitt sind Mitglieder der Gemeinschaft Notre-Dame de Vie.

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