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Ein friedvolles Weihnachtsfest

Weihnachten betrifft die gesamte Menschheit. In einer von Kriegen geschüttelten Welt kann es eigentlich nichts Wichtigeres und Dringenderes als die Botschaft des Engels geben.
Geburt Christi
Foto: gemeinfrei / wikimedia commons | Strahlt himmlischen Frieden aus: Das Christuskind bei Gerard van Honthorst, 1622.

Zu Adventsbeginn erregte die Brüsseler Weihnachtskrippe weit über die Landesgrenzen hinaus die Gemüter. Gesichtslose, aus Stofffetzen kreierte Puppen unter einem weißen Plastikzelt ersetzen dieses Jahr auf dem historischen Marktplatz die überlebensgroße, klassische Krippendarstellung aus den Vorjahren. Die Intention hinter dem, was viele als ikonoklastischen Angriff auf europäische Kultur und Tradition deuten, mag gewesen sein, das Symbolisch-Allgemeingültige des Weihnachtsgeschehens zu betonen. Und ja: Weihnachten betrifft die gesamte Menschheit. Die Krippe repräsentiert aber keine überzeitlichen, unpersönlichen Archetypen, sondern ein reales historisches Geschehen, ohne das Weihnachten jeglichen Sinn verliert. In einer von Kriegen und Krisen geschüttelten Welt kann es eigentlich nichts Wichtigeres und Dringenderes geben, als die Botschaft des Engels zu verkünden: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.“ (Lk 2, 11) Er, der Retter, ist gekommen, um den Menschen mit Gott zu versöhnen und dem menschlichen Herzen Frieden zu bringen. Deshalb beten wir in der heiligen Messe: „Christus ist unser Friede und unsere Versöhnung“.

In unserem diesjährigen Weihnachtsforum tasten wir uns von verschiedenen Blickwinkeln an die Friedensthematik heran. Unsere Weihnachtsnovelle, die morgen online geht, bietet einen gleichzeitig historischen und menschlich-emotionalen Einstieg. Einen psychologischen Ansatz liefert die Frankl-Schülerin Elisabeth Lukas, kulturell-kulinarisch wird es bei unserem Feuilleton-Ressortleiter Henry C. Brinker. Danach steigen wir mit Sebastian Ostritsch und Ludger Schwienhorst-Schönberger tiefer in die theologische Materie ein: die Sehnsucht nach dem Erlöser und Friedensbringer durch das gesamte Alte Testament hindurch, die großen Kirchenväter und ihre bis heute nachhallenden Schriften. Immer wieder wird dabei deutlich: „Die Bosheit des menschlichen Herzens kann nicht mit Gewalt geheilt werden. Die Eindämmung der Gewalt durch Gewalt muss von der Heilung des menschlichen Herzens durch die Gewaltlosigkeit der Liebe begleitet werden.“ (L. Schwienhorst-Schönberger) Einer Liebe, die nur der Friedensfürst bringen kann. Ein kleines Highlight bietet Tilman Repgen mit einem Blick auf den frühneuzeitlichen Juristen Hugo Grotius, der im 16. Jahrhundert darlegte, warum das Naturrecht für alle gilt. Tief beeindruckend sind auch die Zeugnisse aus unterschiedlichen Kriegsgebieten. Sie zeigen: Der Glaube an Christus ändert alles. Alle Beiträge, die Sie in den kommenden Tagen hier auf unserer Website lesen können, finden so zu einer gemeinsamen Einsicht zusammen: Das wahre Drama der Geschichte findet im menschlichen Herzen statt. Ein Drama, in dem jeder Einzelne eine unverzichtbare Rolle spielt. 

Ein wahrhaft frohes, friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest wünscht die gesamte „Tagespost“-Redaktion Ihnen und Ihren Lieben!

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Franziska Harter Altes Testament Hugo Grotius Jesus Christus Kirchenväter Weihnachtskrippen

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