Nach vielstimmiger Kritik hat Familienministerin Lisa Paus (Grüne) gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) bestätigt, dass das Kindergeld auch für das dritte Kind erhöht werden soll. Hier ist nun eine Erhöhung von zwölf Euro auf insgesamt ebenfalls 237 Euro pro Monat geplant. Für das vierte und alle folgenden Kinder soll die Höhe des Kindergeldes unverändert bei 250 Euro bleiben.
Im Rahmen des sogenannten dritten Entlastungspakets war zunächst nur von einer Erhöhung um jeweils 18 Euro pro Kind und Monat für die beiden ersten Kinder die Rede gewesen. Damit hätte sich das Prinzip, nach dem für weitere Kinder mehr Kindergeld gezahlt wird, für das dritte Kind ins Gegenteil verkehrt – 225 Euro für das dritte Kind hätten je 237 Euro für die ersten beiden Kinder gegenübergestanden. Grund für diese bisherige Staffelung war, dass bei größeren Familien insgesamt auch ein größerer Anteil des verfügbaren Haushaltseinkommens für die Kinder ausgegeben wird. Die Staffelung sollte so der Vermeidung von Armutsrisiken sowie dem Nachteilsausgleich dienen.
Pantel: Korrektur nicht ausreichend
Nachdem bekannt geworden war, dass Familien nur bis zum zweiten Kind von einer Kindergelderhöhung profitieren sollten, hatten sich sowohl Opposition als auch Sozialverbände kritisch geäußert. So hatte die familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Silvia Breher (CDU), die Ampelregierung am Dienstag dafür kritisiert, dass Mehrkindfamilien leer ausgingen. Gegenüber dieser Zeitung hatte die Geschäftsführerin der „Stiftung Familienwerte“, Sylvia Pantel, die Diskriminierung großer Familien beklagt und eine Nachbesserung gefordert.
Die nun beschlossene Regelung begrüßt Pantel als Korrektur – diese sei aber nicht ausreichend, da ja nach wie vor Familien ab dem vierten Kind nicht berücksichtigt würden. Erneut würden hier, entgegen dem einstigen Slogan der nordrheinwestfälischen SPD („kein Kind zurücklassen“), viele Kinder zurückgelassen. DT/jra
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