In der Philosophie-Reihe „Wie die Welt wurde, wie sie ist“ wird diesmal der amerikanische Physiologe Benjamin Libet (1916-2007) vorgestellt. Er hat versucht, Freiheit und verantwortliches Handeln mit experimentellen Messungen zu verneinen. In seinem Buch „Mind time: Wie das Gehirn Bewusstsein produziert“ hat er letztlich Ansichten vertreten, die schon Schopenhauer hatte: das die Welt eine Gehirnfunktion sei.
Die Frage nach der Freiheit verfehlt
Hätte Libet wie auch etliche zeitgenössische Neurologen Recht, würde aus dieser Auffassung Determinismus folgen – niemand wäre für sein Handeln verantwortlich. Doch hat Libet mit seinem Ansatz die Frage nach der Freiheit verfehlt. Durch das naturwissenschaftliche Experiment wird Freiheit von vornherein ausgeschlossen. Denn ob Selbstbestimmung unabhängig von Naturbestimmung möglich ist, kommt im Labor nicht in den Blick. Allerdings hat diese Theorie für erhebliche Diskussion gesorgt – Willensfreiheit wird zuweilen noch immer bestritten, vom Hirnforscher Wolf Singer bis zu dem Historiker Yuval Noah Harari. DT/ari
Lesen Sie mehr über die Theorien des amerikanischen Physiologen Benjamin Libet in der kommenden Ausgabe der Tagespost.